Die von der Staatsregierung auf Vorschlag von „Heimatminister“ Markus Söder beschlossene Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen stößt nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch unter den Experten und den Bürgern auf starken Gegenwind, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Büro des SPD-Landtagsabgeordneten Georg Rosenthal.
In dem öffentlichen Fachgespräch „Kulturgut Archiv – Gedächtnisort und Wissensschatz“, zu dem der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal am Donnerstag, 18. Februar, um 19 Uhr in die Barockhäuser in der Neubaustraße 12 einlädt, wollen bedeutende Vertreter des deutschen Archivwesens nochmals ein deutliches Zeichen gegen den drohenden Schaden für die Region Würzburg setzen. Wenn die Entscheidung zur Verlagerung bestehen bleibe, werde Würzburg viel Profil verlieren, Kitzingen aber auch nichts Entscheidendes gewinnen können. Es gehe aber auch darum, für die brach liegenden Konversionsflächen in Kitzingen eine strukturpolitische Erneuerung zu finden.
An der Runde nehmen neben der Kulturpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, der Präsident des Bundesarchivs Michael Hollmann und Sabine Happ, stellvertretende Vorsitzende des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare sowie Godehard Ruppert, Präsident der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, teil.
Anlass für die Gesprächsrunde bildet eine Online-Petition des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare, die am 15. Februar endet. Sie richtet sich gegen eine „Zerschlagung des Wissenschaftsstandorts Würzburg durch eine Verlegung des Staatsarchivs“. Bislang haben laut Pressemitteilung über 2300 Bürger gegen die Verlegung votiert.
„Es wird Zeit, dass sich der sogenannte Heimatminister bewegt und sich wirklich mit den Argumenten aus Wissenschaft und Forschung sowie der Archivare auseinandersetzt“, begrüßt Rosenthal, ehemaliger OB von Würzburg und Mitglied im Wissenschaftsausschuss des Landtags, den Einsatz der Archivare.
Der einstimmig, auch mit den Vertretern der CSU-Fraktion, gefasste Beschluss, die für die Entscheidung verantwortlichen Ministerien zu einem Bericht einzuladen, zeige, so Rosenthal, die wachsende Chance in der Staatsregierung: „Wir sind gespannt, wie es den Ministerien gelingen mag, die für einen Neubau in Kitzingen nötige zweistellige Millioneninvestition und die gleichzeitige Zerstörung des historisch gewachsenen Archiv- und Forschungsverbundes in Würzburg zu begründen.“ Voraussichtlich findet die Anhörung im Februar oder März statt.
Ob Ihr Kommentar aber bis zu ihm gelangt?
Ist wohl schon mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl
MfG
In einem Interview, das Herr Söder vor einigen Tagen in Kreuth gegeben hat, sagte er doch wirklich, er könne der CDU und der Kanzlerin nur raten, auf die Menschen zu hören.
Man müsse die Meinung der Menschen respektieren.
Ja, das ist ja wirklich wunderbar.
Aber leider gilt das nicht für Bayern. Hier herrschen die kleinen und großen Könige, wie sie gerade mögen.