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WÜRZBURG
Ex-Personalchef des Bistums soll Frau missbraucht haben
Christine Jeske
 und  Michael Czygan
 |  aktualisiert: 31.03.2016 03:31 Uhr

Schwerer Schlag für die Katholiken im Bistum Würzburg: Eine 44-jährige Frau wirft dem früheren langjährigen Personalreferenten der Diözese vor, sie als 17-Jährige im Exerzitienheim Himmelspforten sexuell missbraucht zu haben. Gleichzeitig wirft das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ dem Bistum vor, den Fall bis heute geheim zu halten. Der Beschuldigte, der von 2002 bis 2010 auch Missbrauchsbeauftragter des Bistums war, soll die Tochter eines Diakons zum Oralsex gezwungen haben, heißt es im „Spiegel“.

Der Kriminologe Klaus Laubenthal, der heutige Missbrauchsbeauftragte, hält die Missbrauchsvorwürfe für plausibel. Der Jurist hat in einem Gutachten an Bischof Friedhelm Hofmann geschrieben, es gebe „tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs“. An dieser Darstellung hält Laubenthal auch heute noch fest, wie er auf Anfrage der Redaktion bestätigt.

Die Eltern des mutmaßlichen Opfers hatten sich im Herbst 2012 an den Bischof gewandt. Im Januar 2014 traf sich die Frau dann erstmals selbst mit Bistumsverantwortlichen. Kurz darauf habe der beschuldigte Priester habe die Vorwürfe zurückgewiesen, heißt es seitens des Bistums.

Bischof Hofmann vertraue ihm „voll“, sagt Bernhard Schweßinger, Pressesprecher der Diözese Würzburg, auf Nachfrage der Redaktion. „Die Diözese Würzburg und Bischof Hofmann weisen die im ,Spiegel'-Bericht geäußerten Vorwürfe zurück“, heißt es in der Stellungnahme. Den Verantwortlichen sei es von Anfang an „um eine saubere und minutiöse Aufarbeitung“ des Falles gegangen.

Eine kirchenrechtliche Untersuchung gegen den Priester sei eingeleitet worden, heißt es weiter. Dabei sei der Beschuldigte in seinen Aussagen „klar und konstant“ gewesen. Die Vorwürfe habe er zurückgewiesen. Im Dezember 2015 habe dann die Kongregation für Glaubenslehre in Rom dem Bischof geschrieben, dass das Verfahren gegen den Priester einzustellen sei.

 
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  • E. R.
    Das Schlimme an den Verstößen der Kirchenangehörigen ist die Tatsache, dass nie ein Staatsanwalt eine Untersuchung einleiten darf. Alle Vorfälle werden kirchenintern untersucht und behandelt.
    Meistens schließt die Glaubenskongregation in Rom einen Fall ab, indem sie das Verfahren einstellt.
    Nie dürfen Zivilrichter ein solches Vergehen verfolgen und beurteilen.
    In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich?
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  • A. B.
    leben sie denn? Sie wissen nichts und meinen das sei alles-
    1) Ein Staatsanwalt darf selbstverständlich bei Verdacht einen Untersuchung einleiten. D.h. diese Frau hat nun schon sehr lange Zeit für eine Anzeige gehabt.
    2) Selbstverständlich werden alle Fälle AUCH innerkirchlich untersucht. Jede Behörde untersucht bei einem Vorwurf gegen einen Beamten auch innerhalb der eigenen Behörde. Und jeder Verein, wird gemäß Satzung, bei einem entsprechenden Vorwurf ein Verfahren einleiten.
    3) Die Behauptung, dass Zivilrichter ein solches Vergehen nicht verfolgen dürfen, zeigt ihre gesamte Ignoranz. Sie vermengen Ebenen: der evtl. strafrechtliche Prozess ist das eine (hier sind Zivilrichter tätig) - der kirchenrechtliche interne Prozess das andere. Wieso dieser Unsinn den sie schreiben? Wissen sie es nicht - dann geben sie ihr Nichtwissen auch zu. Oder lügen sie vorsätzlich?? Aber setzen sie nicht auf Volksverdummung.
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  • A. F.
    Kann es sein das Sie selber der Ex Personal sind. So wie sie sich hier hineinsteigern kann ich mir denn Eindruck nicht erweren.
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  • A. F.
    Wer den SPIEGEL kennt und liest kann davon ausgehen das der sich bei solchen schwerwiegenden Anschuldigungen sicher nicht zu weit aus dem Fenster legt. Da wird schon was dran sein das da einiges vertuscht wurde. Ob der Missbrauch stattgefunden hat wissen nur die 2 Personen.
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  • N. T.
    Volle Zustimmung, man kann den SPIEGEL sehen wie man will, seine knallharten Veröffentlichungen kritisieren oder nicht, ihn als "Sturmgeschütz der Demokratie" bezeichenen, wie es berufenere als ich getan haben aber man kann diesem anerkannten Medium sicher nicht schlechte Recherche vorwerfen, dazu hat er nun wirklich einen zu guten Ruf zu verlieren . Ich habe den heutigen Originalartikel gelesen und es geht darin nicht um den behaupteten Missbrauch (das wissen wirklich nur die Akteuere) sondern um das Verhalten mit den Vorwürfen. Prof. Laubenthal schätze ich so ein, dass er kein Gefälligkeitsgutachten für den SPIEGEL schreibt. Warten wir die Entwicklung ab. Aber wenn die Vorwürfe von Seiten der Diözese nicht gelaubhaft entkräftigt werden können, ist das für mich ein Grund, demnächst den langen Behördentag im Einwohnermeldeamt, Abtl. Austritt, zu nutzen.
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  • A. B.
    ihre militaristischen Beschreibungen: Spiegel = "Sturmgeschütz der Demokratie". Wenn sie es nicht wissen, dann sei es ihnen gesagt: Sturmgeschütze machen alles dem Erdboden gleich, etwas anderes interessiert sie nicht. .... Könnte natürlich sein, dass sie diese Handlungsweise übernehmen wollen.
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  • N. T.
    Wenn sie nochmals meinen Kommentar lesen wollen: Nicht ich habe den SPIEGEL als Sturmgeschütz der Demokratie bezeichnet sondern Berufenere als ich. Sicher war damit nicht gemeint, dass dieses verdiente Magazin die Demokratie platt macht, sondern vielmehr die schonungslos benennt , die die Demokratie platt machen oder für dumm verkaufen wollten. wollen. Hinweis auf Barschel und Kohl um nur einige zu nennen.
    Wenn es laut SPIEGEL stimmt, und warum sollte dies nicht sein, dass dem Magazin die (komplette?) Akte mit 1300 Seiten vorliegt, dann bitte warm anziehen im Ordinariat.
    Im übrigen: Sind sie Militärpfarrer ?
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  • A. B.
    genau da liegt der Hase im Peffer: ich kenne diesen Spiegel, der im bundesdeutschen Blätterwald die Orgie der Wahrhaftigkeit zu leben pflegt. Allein was ist geschehen. Lesen sie bitte zumindest die Chronologie auf der Bistumsseite - von Vertuschen kann dann nicht die Rede sein - nur weil man es Ihnen nicht gesagt hat. Es ist schon komischen, die 1000 Kommentare zum Thema "Lügenpresse", die hier in der MP ansonsten zelebriert werden, sind vergeben und vergessen, wenn man der Kirche nur ans Bein pinkeln kann: denn plötzlich scheint die Zeitungsmeldung die "Wahrheit, die man sich erhofft".
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  • B. H.
    Schon wieder was schiefgegangen, leider gibt es keine anständigen Menschen mehr?
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  • M. P.
    immer wenn ich so etwas Schlimmes erfahre, denke ich ans Zölibat, das ist doch hausgemacht, lasst die Priester heiraten, dann passiert weniger.
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  • H. O.
    Warum sollte die Beschuldigung so sicher sein. Ausgerechnet ein Nordeutsches Magazin wird hier eingeschaltet (Vetternwirtschaft ?) Im übrigen werden leider auch Kinder von ihren Vätern mißbraucht. Erstmal abwarten was der "Fall" hergibt an Wahrheit
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  • E. R.
    Habe ich Sie richtig verstanden?
    Weil auch Kinder von ihren Vätern missbraucht werden, muss man dieses Verhalten doch auch Priestern zugestehen. Da diese ja keine eigenen Kinder (oder vielleicht doch?) haben, müssen sie eben Kinder aus dem Bekanntenkreis missbrauchen.
    So ist Ihr Kommentar zu verstehen. Schauderhaft!
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  • B. K.
    Was genau soll die Veröffentlichung des Spiegels (immerhin wichtigstes dt. Nachrichtenmagazin) mit Vetternwirtschaft zu tun haben?
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  • A. B.
    Eine Beschuldigung - nicht mehr. Zusätzlich empfehle ich die Bistumsseite .... also mal ganz langsam. Wie sagte wellington bei Waterloo: Abwarten und Tee trinken...
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  • E. H.
    Wer selbst an der Quelle sitzt, kann sich wohl leichter "reinwaschen...

    Spiegel- Online schreibt dazu auch: "Aus den rund 1300 Seiten internen Akten über das Verfahren, die dem SPIEGEL vorliegen, geht dabei hervor, dass der Beschuldigte selbst gemeinsam mit dem damaligen Generalvikar des Bistums entschied, den wohl verjährten Fall nicht durch eine Staatsanwaltschaft überprüfen zu lassen.

    Obendrein wurde der mutmaßliche Täter über die Vorwürfe vorgewarnt, durfte im Würzburger Kirchenarchiv sonst unzugängliche Akten zu seinem eigenen Fall durcharbeiten und konnte so selbst Einfluss auf den Gang des Verfahrens nehmen."
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  • A. B.
    Sie scheinen es wieder zu wissen - und natürlich muss er schuldig sein - geht gar nicht anders nach ihrem Weltbild. Lesen sie mal auf der Bistumsseite - huch ist die getürkt??? Hilfe, Hilfe... - na lesen sie dort mal die Chronologie nach. Und seinen sie mal vorsichtig. .... Im übrigen: wenn sich herausstellt, dass die Beschuldigung nicht stimmt, dann bin ich für einen höchstmöglichen Schadensersatz für den falsch Beschuldigten. Denn dann wäre zumindest der vermeintliche Täter das Opfer ..... Schreiben sie dann auch noch engagiert, wenn das so käme??
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  • R. Ö.
    dann sollte man dem Täter die Murmeln abschneiden!!!
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  • E. H.
    Was hat "lesen- können" mit Wissen zu tun? Und mein "Quelle"- Vergleich bezog sich auf die Spiegel- Online- Passage. - Aber ich bin auch ganz ehrlich: ICH persönlich glaube den Worten aus dem SPIEGEL schon mehr als den Bistumsseiten. Herr Hofmann hat seinen Mitarbeiter ja bereits freigesprochen. ICH warte ab...
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  • A. B.
    glauben was sie wollen. Aber den Tatsachen sollten sie sich nicht verweigern. Jemand bereits als schuldig zu behandeln und ihn schuldig zu sprechen bevor irgendeine strafrechtliche Untersuchung stattgefunden hat, ist schon hart an der Verleumdungsgrenze. Sie können - wenn sie denn dem kirchlichen Prozess nicht trauen - natürlich - wie das vermeintliche Opfer auch - eine anzeige erstatten. Es ist für mich völlig unverständlich, dass die Dame eine entsprechende Anzeige bisher nicht gemacht hat. und es ist unverständlich, dass auch ein Herr Laubenthal, der bisher noch jeden ans Messer geliefert hat, ebenfalls die Sache nicht an die Kripo weitergegeben hat.
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