Mit Worten des Dankes und der Zuversicht für eine konstruktive Zusammenarbeit eröffnete der neue Bürgermeister Johannes Menth die konstituierende Sitzung des Gemeinderats. Zur Zweiten Bürgermeisterin gewählt wurde Esther Pfeuffer. Sie ist die erste Frau in dieser Position. Dritter Bürgermeister ist wieder Norbert Roth. Im Ratsgremium haben die Wahlen erhebliche Veränderungen gebracht. Gleich neun neue Mitglieder legten ihren Eid ab. Sie brachten sich auch gleich aktiv in die Beratungen ein.
Bürgermeister Johannes Menth dankte seinen Mitbewerbern Dr. Jürgen Kempf und Andreas Höfner für die gezeigte Fairness und Sachlichkeit in der Wahlkampagne. Beide gehören nun neu dem Gemeinderat an. Dass es in Gaukönigshofen keine Parteilisten gibt, habe sich erneut sehr bewährt. Parteipolitik und Kirchturmdenken hätten im Gemeinderat nichts verloren. Es gehe um das Wohl der ganzen Gemeinde mit ihren fünf Ortsteilen: "Das Projekt Gaukönigshofen ist ein Mannschaftsspiel," sagte Menth.
Kriterien für die Wahl
Diskussionen gab es um die Kriterien für die Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter. So erinnerten manche an den Grundsatz, wenn der Bürgermeister aus dem Kernort Gaukönigshofen kommt, sollte der Stellvertreter aus einem Ortsteil sein und umgekehrt. Aber auch Gemeinderatserfahrung war einigen ein wichtiger Gesichtspunkt, während für andere auch die erzielten Stimmen bei der jüngsten Wahl ein Kriterium waren, oder auch einmal eine Frau mit dem Posten zu betrauen.
Bei der Wahl erhielt Dr. Jürgen Kempf eine Stimme, Esther Pfeuffer und Norbert Roth je sieben, so dass eine Stichwahl notwendig wurde. Die gewann Esther Pfeuffer knapp mit acht zu sieben Stimmen. Schnell und klar entschieden war über den Dritten Bürgermeister. Von 15 abgegebenen Stimmen entfielen 14 auf Norbert Roth, der schon zwei Perioden in dieser Funktion hinter sich hat. Beschlossen wurde, die beiden Stellvertreter zu Standesbeamten für Eheschließungen zu bestellen.
Festgelegt wurde die Anzahl und Besetzung der Ausschüsse. Künftig gibt es einen Haupt-und Finanzausschuss, Ausschüsse für Bauangelegenheiten und Rechnungsprüfung sowie neu einen Feuerwehrausschuss und einen Ausschuss für Jugend und Senioren. Zur Jugendbeauftragten wurde die neu im Gemeinderat vertretene Veronika Heller ernannt. Zum Behindertenbeauftragten wurde wieder Harald Eck ernannt, der dieses Amt schon sechs Jahre inne hatte.
Wanderwegenetz-Beauftragter
Neu eingeführt wurde das Amt eines Wanderwegenetz-Beauftragten. Ratsmitglied Stefan Rettner, der auch im Kreistag vertreten ist, erläuterte dazu, dass der Zweckverband Naherholung des Landkreises neben den Radwegen auch ein Wanderwegenetz einrichten möchte. Da er selbst schon dem Zweckverband angehört, schlug Rettner für den Posten des örtlichen Wanderwegenetzbeauftragten Dr. Jürgen Kempf vor. Das Ratsgremium folgte dem einstimmig.
Bei den Satzungsangelegenheiten wurde unter anderem beschlossen, das Sitzungsgeld für die Ratsmitglieder von 20 auf 25 Euro zu erhöhen. Einstimmig beschlossen wurde, dass der bisherige Bürgermeister Bernhard Rhein den Ehrentitel "Altbürgermeister" erhält. Bürgermeister Menth führte dazu aus, dass Rhein seit 2005 große Projekte umgesetzt habe, wie die Sanierung der Mittelschule und den Neubau der Kinderkrippen. Rhein habe sich den Titel "mehr als verdient." Für die Urkundenüberreichung, ebenso wie die Ehrung der ausgeschiedenen Ratsmitglieder hofft Menth auf eine günstigere Gelegenheit nach etwaigen weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen.