Noch vor dem Jahreswechsel befasste sich der Auber Stadtrat mit der Neukalkulation der Wasser- und Abwassergebühren. Eine Neuberechnung ist nach den Worten von Bürgermeister Roman Menth erforderlich, weil der bisherige Kalkulationszeitraum abläuft. Zudem wirkten sich höhere Stromkosten, gestiegene Personalkosten und Erhaltungsaufwendungen auf die künftige Preisgestaltung aus. Besonders im Ortsteil Baldersheim stünden Sanierungsmaßnahmen an. Um die Ortsdurchfahrt erneuern und die Dorferneuerung fortführen zu können, müsse erst der Untergrund unter den Straßen in Ordnung gebracht werden.
Michael Moritz vom Würzburger Büro "kommunale Transparenz" erläuterte den Ratsmitgliedern die Kostenfaktoren und kalkulatorischen Besonderheiten bei der Neuberechnung der Gebühren. Demnach sind alleine für die Deckung der laufenden Kosten jährlich mehr als 500.000 Euro erforderlich, dazu kommen Kosten für künftige Investitionen und die Übernahme eines Verlustes aus dem vorangegangenen Kalkulationszeitraum.
Überschüsse wurden mehr als aufgebraucht
In den Jahren 2021 und 2022 konnten zwar Überschüsse von rund 27.000 Euro erwirtschaftet werden, die aber von den Verlusten der Folgejahre mehr als aufgebraucht wurden. Moritz schlug deshalb vor, die Gebühr für den Kubikmeter Schmutzwasser von bisher 3,98 Euro auf 5,20 Euro und beim Niederschlagswasser von 30 auf 42 Cent zu erhöhen.
Einem Vorschlag der Verwaltung zufolge sind die von Moritz genannten Unterhaltskosten von 250.000 Euro nicht ausreichend. Hier wären 300.000 Euro anzusetzen und die Kubikmeterpreise damit auf 5,57 Euro beim Schmutzwasser und 46 Cent beim Niederschlagswasser zu erhöhen. Ratsmitglied Thomas Pfeuffer hielt gerade die hohe Niederschlagswassergebühr für die Eigentümer großer befestigten Flächen für unangemessen. Die Mehrheit des Stadtrates sah dies jedoch nicht so und stimmte dem Vorschlag der Verwaltung zu.
Bei der Neuberechnung der Gebühren für den Wasserbezug liegt der auszugleichende Verlust aus den Vorjahren bei nur 934 Euro. Aber auch hier steigen die Kosten für den Frischwasserbezug und den Unterhalt der Wasserleitung deutlich an, so dass auch hier eine Gebührenerhöhung von bisher 1,96 Euro auf 2,59 Euro Kubikmeter erforderlich ist. Die neuen Gebühren gelten mit Wirkung vom 1. Januar 2025 an.
Stadt öffnet Social Media-Kanäle nicht für externe Veranstalter
Ferner beschäftigte sich der Stadtrat mit der Nutzung der kommunalen Social Media-Auftritte. Die Stadt Aub betreibt auf Facebook und Instagram jeweils ein eigenes Profil. Diese Auftritte benutzt die Stadt dazu, auf Veranstaltungen aufmerksam zu machen.
Bürgermeisters Menth berichtete von Anträgen örtlicher Vereine, der Kirchen oder anderer Institutionen, auch deren Veranstaltungen zu bewerben. Im Stadtrat sah man dies skeptisch. So sei es problematisch, für gleichzeitig stattfindende Veranstaltungen zu werben, die sich möglicherweise gar widersprechen, wie beispielsweise die Starkbierprobe des Sportvereins und die gleichzeitigen Karfreitagsgottesdienste der Kirchen.
Florian Menth schlug vor, für solche Posts und Re-Posts nötigenfalls einen eigenen Marketingaccount zu erstellen. So weit aber wollte die Mehrheit im Gremium nicht gehen und beschloss, weiterhin nur die eigenen Veranstaltungen und die, bei denen die Stadt Mitveranstalter ist, zu bewerben.
Michael Neckermann fragte in der Sitzung schließlich noch nach dem Sinn, aktuell die Gehsteige in Baldersheim reparieren zu lassen. Man solle besser warten, bis die Straße ohnehin gemacht werde. "Die waren einfach kaputt", erläuterte der Bürgermeister und verwies seinen Ratskollegen auch auf das in Baldersheim stattfindende Feuerwehrfest im kommenden Jahr. Zu diesem Anlass sollten die Bordsteine doch in Ordnung sein.