
Mit einem Festgottesdienst im Würzburger Dom haben das internationale katholische Hilfswerk „missio“ München und das Bistum Würzburg den „Sonntag der Weltmission“ gefeiert. Dies teilte das Bistum nun mit. Dem Text sind auch die folgenden Informationen entnommen. Gemeinsam mit Gästen aus dem diesjährigen Partnerland Papua-Neuguinea schlossen der Würzburger Bischof Franz Jung und "missio"-Präsident Monsignore Wolfgang Huber damit die mehrwöchigen Aktionen zum Monat der Weltmission 2024 ab.
Beim anschließenden Empfang im Burkardushaus wurde von „missio“ der diesjährige Pauline-Jaricot-Preis verliehen: Preisträgerin ist die Umweltaktivistin Rosa Koian, die sich seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Renaturierung von Korallenriffen und den Kampf gegen Plastikmüll einsetzt. „Ihr Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung, für den Erhalt Ihrer wunderschönen ozeanischen Heimat macht anderen Mut. Sie zeigen uns, dass es sich lohnt, gerade angesichts von Herausforderungen, die uns ängstigen wie der Klimawandel, mutig und tatkräftig zu bleiben.“ Koian handle aus dem Glauben heraus und „dem festen Vertrauen darauf, dass wir nicht alleine sind“. Mit dem Pauline-Jaricot-Preis ehrt „missio“ jährlich starke Frauen weltweit für ihr Engagement für Gerechtigkeit und Menschenwürde.
Frauen leider unter starren Traditionen
In seiner Predigt griff Bischof Dr. Franz Jung das Evangelium von der Heilung des blinden Bartimäus auf und betonte, dass wie bei Bartimäus bei den Menschen in Papua-Neuguinea das Wissen um die Nähe Gottes die Sehnsucht nach Veränderung wachhalte. Als Jesus den Blinden am Wegesrand wahrnehme, geschehe etwas Neues: Die Menschen um ihn herum hielten inne und nähmen die Umwelt und die Mitmenschen neu wahr. Auch die Kirche weltweit sei aufgerufen, immer wieder stehenzubleiben und nicht am Ruf der Notleidenden vorüberzugehen. „Es kommt immer auf das gelebte Vorbild an. Wenn einer hinguckt, gucken die anderen plötzlich auch hin“, betonte der Bischof. Das Motto des Katholikentags 2026 in Würzburg gelte auch für die Menschen in Papua-Neuguinea: „Hab Mut, steh auf!“
Herz-Jesu-Missionarin Schwester Daisy Anne Lisiana, Kommunikationschefin der katholischen Bischofskonferenz in Papua-Neuguinea, erklärte: „Frauen in Papua-Neuguinea haben – im Gegensatz zu Männern – immer noch deutlich weniger Chancen auf eine gute und selbstbestimmte Zukunft. Sie leiden unter starren Traditionen und Gewalt.“ Die katholische Kirche habe die Aufgabe, einen Bewusstseinswandel der Gesellschaft voranzubringen. Zum Einsatz der Kirche für die Frauen Papua-Neuguineas sagte Heilige-Theresa-Schwester Thecla Gamog, Präsidentin der Schutzhäuser für Frauen der katholischen Kirche in Papua-Neuguinea: „Unsere Regierung tut nichts für diese Frauen. Also tun wir es!“ Gewalt gegen Frauen zerstöre alles, auch Familien. „Aber eine gute Familie bildet die Grundlage für alles, auch für gute Bürger und ein zukunftsfähiges Land.“
Klimawandel erschwert die alltägliche Arbeit
„missio“-Präsident Monsignore Wolfgang Huber hob hervor, dass Frauen auch in Papua-Neuguinea einen Großteil des Zusammenlebens in der Familie sowie in der Gemeinschaft gestalteten. „Kirchliches Leben wäre ohne ihren Einsatz undenkbar. Doch die Teilhabe an Entscheidungen in ihren Gemeinschaften wird ihnen oft verwehrt. Häufig erleiden sie Gewalt.“ Immer häufiger erschwere ihnen der fortschreitende Klimawandel die alltägliche Arbeit. „Unsere Partnerinnen und Partner stehen an der Seite derjenigen, deren Heimat durch den steigenden Meeresspiegel, die erodierenden Küsten und des schwindenden fruchtbaren Bodens bedroht sind.“
