
Knapp 180 Gäste, darunter auch Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) und Landrat Thomas Eberth (CSU), hatten sich in der Turnhalle des Schulgeländes eingefunden, um das 70-jährige Bestehen der Jakob-Stoll-Schule zu feiern. Neben aktiven Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften erschienen auch ehemalige Besucherinnen und Besucher der Realschule zur Jubiläumsfeier, die unter dem Motto "Mit Werten in die Zukunft" stattfand.
Seit Gründung der Jakob-Stoll-Schule vor 70 Jahren hat sich inzwischen einiges verändert. Dies könne man anhand der jeweiligen Jahresberichte herauslesen, wie Schulleiter Alexander Röhrer im Gespräch mit dieser Redaktion berichtet. "70 Jahre sind natürlich ein riesiger Zeitraum", so Röhrer. "In den Anfangsjahren war es ein sehr kleiner Betrieb, die Anzahl der Schüler war deutlich geringer." Mittlerweile verzeichne die Jakob-Stoll-Schule, die einst als reine Knabenschule gegründet wurde, 810 Schülerinnen und Schüler.
Veränderte Rolle der Lehrkräfte
Darüber hinaus seien in den vergangenen Jahren auch einige Veränderungen im Hinblick auf die Rolle der Lehrkräfte festzustellen. Immer weniger käme es dabei auf ein strenges oder gar autoritäres Auftreten an, was auch daran läge, dass Elternhäuser und Schüler insgesamt kritischer geworden seien und Dinge entsprechend hinterfragen würden. Vielmehr sei es heutzutage wichtig, dass Lehrkräfte durch ihre Persönlichkeit die Akzeptanz der Schülerinnen und Schüler gewinnen, findet Röhrer.
"Wir bemühen uns, in vielen Bereichen flache Hierarchien zu haben – auch mit dem Elternbeirat und Förderverein", sagt Röhrer. "Wir stehen in sehr, sehr gutem Kontakt zueinander."
Auch das Thema Digitalisierung im Unterricht wird die Jakob-Stoll-Schule künftig beschäftigen. Wie geht man mit Handys im Schulalltag um? Ab welcher Jahrgangsstufe können iPads verwendet werden? Jene Fragestellungen will die Schule allesamt gemeinsam beantworten.
"Wir brauchen viele Köpfe mit guten Ideen", ist Röhrer überzeugt. "Das sind alles Themen, die Neuland für die Schulen sind. Und Neuland betritt man am besten nicht allein, sondern mit einer starken Mannschaft."
Klarer Wertekompass für die Zukunft
Einen klaren Wertekompass für die Zukunft – den hat die Jakob-Stoll-Schule indes schon seit Längerem. Bunt und innovativ will man als Schule sein und darüber hinaus den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften ein familiäres Umfeld bieten. Vor diesem Hintergrund spielt auch die Sprint-Klasse (Sprachförderung intensiv) eine wichtige Rolle.
Auf Empfehlung der Mittelschulen hin können Schülerinnen und Schüler mit geringeren Deutschkenntnissen die Klasse an der Jakob-Stoll-Schule besuchen und im Rahmen eines vertieften Deutsch- und Englischunterrichtes auf den Realschulabschluss vorbereitet werden. "Es ist etwas Besonders zu erleben, wenn die Schülerinnen und Schüler hier ihren Abschluss machen und auch das Studieren anfangen", zeigt sich Röhrer begeistert vom Konzept der Sprint-Klasse.
Auch die Jubiläumsfeier konnte diesbezüglich einen Beitrag für eine bunte Schule leisten. "Die Schüler haben eine internationale Begrüßung in ihrer Landessprache gemacht", berichtet Röhrer. "Es war eine Veranstaltung, bei der die Schüler im Mittelpunkt standen."
Dies seien die eigentlichen Momente, weshalb man sich einst für den Lehrerberuf entschieden habe, findet Röhrer: "Man ist nicht Lehrer oder Schulleiter, weil man so wahnsinnig gerne korrigiert", so Röhrer. "Es ist das Strahlen der Kinder."