Friedhöfe erzählen viel über den Umgang mit dem Gedenken an Verstorbene. Grabsteine lassen sich gewissermaßen lesen wie ein in Stein gemeißeltes Archiv. Auf Friedhöfen finden wir historische Denkmäler ebenso wie moderne Grabstellen. Erinnerung hat eben viele Facetten, meldet eine Pressemitteilung des Bezirks Unterfranken, der die nachfolgenden Informationen entnommen sind. Zugleich sind Friedhöfe auch einem stetigen Wandel unterworfen. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege organisiert daher gemeinsam mit dem Bezirk am 4. und 5. Oktober im Schüttbau in Rügheim (Lkr. Haßberge) eine Tagung unter der Überschrift „Friedhöfe neu denken: Zugänge und Perspektiven“.
Die Veranstaltung, die vom Archäologischen Spessartprojekt e.V. und dem Bezirksverband Unterfranken für Gartenbau und Landespflege e.V. unterstützt wird, wendet sich insbesondere an Personen aus der bayerischen Heimat- und Archivpflege und an ehrenamtlich Engagierte, an Kommunen, an Architektinnen und Architekten, an Planerinnen und Planer sowie an alle Bürgerinnen und Bürger, die an diesem Thema interessiert sind.
Deutlicher Wandel in der Friedhofskultur
Gerade in den vergangenen Jahren lässt sich ein deutlicher Wandel in der Friedhofskultur beobachten. So entscheiden sich beispielsweise immer mehr Menschen für eine Urnenbestattung – im Friedhof oder im Friedwald. Brachliegende Grabstellen sind häufig die Folge solcher Entwicklungen. Das macht ein Umdenken bei der Friedhofs-Gestaltung notwendig.
Die Tagung greift die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln auf. Zu Wort kommen namhafte Theologen, Denkmalpfleger, Ökologen oder Bestatter. Vorgestellt wird das immaterielle Erbe der Friedhofskultur und die mögliche Zukunft unserer Friedhöfe. Eine Podiumsdiskussion setzt sich mit den besonderen Formen des Gedenkens auseinander. Da-bei kommt unter anderem der Umgang mit den namenlosen Gräbern Obdachloser, die geistliche Betreuung des Friedwalds auf dem Schwanberg, die Grabstellen Sudetendeutscher und der Erinnerungsort an Sinti und Roma auf dem Stadtfriedhof Bayreuth zur Sprache. Ergänzt wird das Tagungsprogramm durch eine Exkursion nach Ballingshausen und nach Iphofen.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Für die Verpflegung während der beiden Tage wird eine Kostenbeteiligung von 15 Euro erbeten. Anmeldungen bis zum 20. September auf der Homepage des Landesvereins oder per E-Mail unter: info@heimat-bayern.de.