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„Es geht auch um Kontinuität“
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 11.07.2014 18:48 Uhr

Jürgen Königer ist von Beginn an künstlerischer Leiter des Hafensommers. Er ist maßgeblich für das Programm verantwortlich, holt die Künstler auf die Hafenbühne und verantwortet die Musik-Mischung. Wir sprachen mit dem Kulturmacher darüber, was den diesjährigen Hafensommer besonders auszeichnet.

Frage: Welches sind Ihre persönlichen Höhepunkte des Programms?

Jürgen Königer: Schwierig da einzelne Punkte auszuwählen. Aber ganz sicher ist der brasilianische Sänger und Gitarrist Lenine zu nennen, der eine der wichtigsten und einflussreichsten Musikerpersönlichkeiten seines Landes ist. Dann Suzanne Vega, deren zeitlose Qualität, ihr Charisma und ihre Ausstrahlung immer wieder aufs Neue faszinieren. Aber natürlich möchte ich da auch die vielen weniger bekannten Musikerinnen und Musiker nennen. Und schließlich geht es ja auch darum, die Musik von Kontinenten und Ländern auf andere Weise und in anderen Zusammenhängen aufzuzeigen wie wir dies in diesem Jahr am Beispiel Afrika tun. Und nicht zuletzt geht es um Kontinuität. So hat das Akkordeon beim Hafensommer schon häufiger eine wichtige Rolle gespielt. Das führen wir in diesem Jahr mit Maurizio Minardi und Nadja Stoller fort.

Die Schweizer Künstlerin Anna Aaron war schon im Duo beim Hafensommer zu hören. Was wird diesmal anders?

Königer: Anna Aaron wird in in einem anderen Kontext zu erleben sein. Denn sie wird ihre komplette Band mitbringen, wodurch die Musik eine ganze Spur rockiger ausfallen wird. Das ist ja auch ein Ziel des Hafensommers, Musiker in unterschiedlichen musikalischen Darstellungen zu präsentieren.

Helge Schneider beim Hafensommer? Wie sehen Sie ihn als Künstler?

Königer: Ich habe ihn jetzt schon über Jahrzehnte wahrgenommen. Das war schon fast anarchistisch wie er seinen Weg gegangen ist, ohne sich um Konventionen zu scheren. Inzwischen sitzt er auf einem Thron, von dem ihn keiner mehr stoßen kann. Ich hoffe, dass die Hafensommer-Besucher ihn nicht nur über „Katzenklo“ definieren, denn er hat so viele unterschiedliche Facetten.

Mit Lenine ist nach Marcos Valle und Lucas Santtana wieder einmal ein Musiker aus Brasilien zu Gast. Was fasziniert Sie so an der Musik Brasiliens?

Königer: Brasilien hat seit Jahrzehnten eine unglaublich vielfältige Musikszene. In dieser Szene ist es selbstverständlich, Tradition und Moderne zu kombinieren, Genregrenzen werden nicht streng hochgehalten. Dort herrschen Offenheit und Neugier jenseits von Samba und Karneval. Und diese Offenheit spiegelt wieder, was der Hafensommer sein möchte.

 
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