Über eine Änderung eines Gemeinderatsprotokolls im Hinblick auf die Kostenverteilung der künftigen Baumallee von gut zwei Kilometern entlang der Kreisstraße WÜ 5 zwischen Oberpleichfeld und der Staatsstraße 2260 entschieden die Oberpleichfelder Gemeinderäte zu Beginn ihrer jüngsten Ratssitzung.
Zur Klarstellung wurde protokolliert, dass der Landkreis die neuen Bäume für die Allee mit ihrer Länge von gut zwei Kilometern vollständig bezahlt. Welche Bäume gepflanzt werden, wird vom Landkreis entschieden. Die Kosten für die Leitplanke zwischen der Kreisstraße und den künftigen Bäumen teilen sich zur Hälfte der Landkreis und die Gemeinde Oberpleichfeld.
Nicht abgestimmt wurde dagegen über den Tagesordnungspunkt "Beschluss über zukünftige/n hauptamtliche/n oder nebenamtliche/n Bürgermeister/in". Dieser Punkt wurde auf Antrag von Manfred Klüpfel nach einer emotionalen Diskussion von der Tagesordnung genommen. Neun der zwölf Ratsmitglieder wollten nicht darüber abstimmen.
Zufrieden mit ehrenamtlichem Bürgermeisterposten
"Es bleibt alles wie es ist", nickte Gemeinderat Klüpfel zufrieden. Es gebe keinen Grund zur Diskussion. Zumal der Gemeinderat über die Hauptamtlichkeit des künftigen Bürgermeisters bis zum 91. Tag vor der nächsten Kommunalwahl entscheiden kann. Den Punkt hatte Bürgermeisterin Martina Rottmann auf die Tagesordnung gesetzt, nachdem in der nichtöffentlichen Sitzung vom 15. März eine Vergleichsberechnung auf dem Tisch lag.
Rottmann selbst ist mit ihrem ehrenamtlichen Bürgermeisterposten zufrieden. Sie möchte ihre Teilzeitarbeit in Würzburg auch dann behalten, wenn sie wieder zur Bürgermeisterin gewählt werden sollte. Mit dem Tagesordnungspunkt wollte sie vermutlich Kritikern eine offene Aussprache über ihren Führungsstil im Hinblick auf Zeitverzögerungen bei geplanten Projekten ermöglichen. Kritik darüber wies sie zurück.
Ihr zur Seite standen die CSU-Mitglieder Manuela Kuhn, Erich Kötzner und Norbert Reichert. Nachdem sich die Gemeinde einen zweiten und dritten Bürgermeister leistet, verteile sich die Arbeit auf mehrere Schultern. Die Aufgaben eines Bürgermeisters in Oberpleichfeld mit den rund 1100 Einwohnern seien zudem überschaubar, auch dank der guten Arbeit der Bediensteten in der Verwaltungsgemeinschaft Bergtheim.
Angebot zur kompetenten Unterstützung nicht angenommen
Auch die Gemeinderäte der Unabhängigen Liste Oberpleichfeld (ULO) sahen keinen Bedarf einer Änderung in der Bürgermeisterfrage. ULO-Vorsitzender Franz-Josef Hartlieb bedauerte jedoch, dass "unser Angebot zur kompetenten Unterstützung" nicht angenommen werde. Das Wort "kompetent" sei missverstanden worden. Es sollte niemanden beleidigen, sondern auf fachliches Wissen im Gemeinderat hinweisen.
Unter dem Punkt "Verschiedenes" bat der dritte Bürgermeister Norbert Reichert darum, dass die Dorfbewohner ein technisches Datenblatt und eine Broschüre in die Hand bekommen, das über die Funkbelastung der neuen Wasserzähler informiert. 2018 und 2019 wurden in den Haushalten der Gemeinde neue Funk-Wasserzähler eingebaut.
Eine informelle Broschüre in jeden Haushalt ist jedoch nicht geplant. Aber das Datenblatt und die Broschüre werden auf der Homepage der Gemeinde zum Downloaden bereitgestellt.
Bauamtsleiter Steffen Guth-Portain informierte über die Notwendigkeit einer Sanierung des Abwasserkanals in der Ringstraße. Bei einer Befahrung in den Jahren 2016/17 seien etliche "rote Bereiche" festgestellt worden, auch am Hauptrohr. Ein roter Bereich bedeute unmittelbaren Handlungsbedarf. Die Kanalsanierung in der Ringstraße wird demnächst auf die Tagesordnung gesetzt.
