Ein neues Betreuungsangebot bietet die Gemeinde Thüngersheim den Schülern der örtlichen Georg-Anton-Urlaub-Grundschule mit Beginn des neuen Schuljahres. In seiner jüngsten Sitzung sprach sich der Gemeinderat bei einer Gegenstimme für das Angebot der Jugendsozialarbeit aus. Damit verbunden ist die über die staatlichen Förderbeiträge und des Landratsamtes Würzburg hinaus gehende Kostenbeteiligung durch die Gemeinde.
In seinem Sachvortrag verwies Bürgermeister Michael Röhm (BüBew) auf einen Hinweis von Schulleiterin Gudrun Dausacker bezüglich weitreichender Fördermöglichkeiten zur Einrichtung einer Stelle für die Jugendsozialarbeit an der örtlichen Grundschule. Nach Röhms Ausführungen sei Grundvoraussetzung hierfür eine Befürwortung durch den Gemeinderat. Für das Gremium stand die Notwendigkeit außer Frage, wenngleich Michael Roth (BüBew) "mit Verwunderung" auf die damit verbundenen Kosten verwies.
Jedoch sind diese für die Gemeinde überschaubar, zumal das Angebot einer Jugendsozialarbeit jährlich befristet ist und somit bei Fortsetzung durch den Gemeinderat stets neu zu beschließen sei, wie Bürgermeister Michael Röhm verdeutlichte. Nach Röhms Ausführungen sei nach den positiven Erfahrungen an der Mittelschule Margetshöchheim für die örtliche Grundschule die Besetzung einer Halbtagesstelle mit einem jährlichen finanziellen Gesamtaufwand von rund 28 000 Euro verbunden. Hierzu sei eine staatliche Förderung von 8160 Euro zu erwarten. In gleichem Umfang beteilige sich auch der Landkreis Würzburg, führte Röhm aus. Somit verbleibt bei der Gemeinde Thüngersheim lediglich die Finanzierung des Differenzbetrages von jährlich 11 680 Euro.
Bestmögliche Betreuung nicht an Kosten festmachen
Bekräftigt durch Franz Kollroß (CSU) räumte stellvertretende Bürgermeisterin Karen Heußner (Grüne) zur Kostenfrage ein, dass "es sich hierbei zwar nicht unbedingt um eine Aufgabe der Kommune handele, aber der Sache wegen durch die Gemeinde mitgetragen werden sollte." Nach Auffassung von Dr. Harald Kuhn (BüBew), und unterstützt durch Christian Gündling (Grüne), "sollte eine bestmögliche Betreuung nicht ausschließlich an den damit verbundenen Kosten festgemacht werden."
In seiner Beschlussfassung votierte das Gremium bei einer Gegenstimme für das Angebot der Jugendsozialarbeit an der Georg-Anton-Urlaub-Grundschule und die damit verbundene Übernahme des über die Förderbeträge hinausgehenden Differenzbetrages. "Weil die Besetzung der Stelle durch das Landratsamt oder einen adäquaten Träger erfolgt, ist für die Gemeinde damit keine weitere personalrechtliche Verpflichtung verbunden", betonte Bürgermeister Michael Röhm.