Selten musste sich Michael Reitzenstein, Kreisbrandrat des Landkreises Würzburg, bei einer Ehrung so konzentrieren wie bei der für den Estenfelder Feuerwehrmann Bernhard Keller. Keller ist der erste Feuerwehrmann des Landkreises, dem Reitzenstein das erst im vorigen Jahr vom Landtag beschlossene "Goldene Ehrenkreuz mit Lorbeerkranz für 50 Jahre aktiven Dienst" ans Revers heften durfte. Minutenlanger Beifall und Standing Ovations für diese besondere Ehrung Kellers waren unbestritten der Höhepunkt des Festkommers "150 Jahre Feuerwehr Estenfeld" in der TSG-Halle. Später sollte Estenfelds Kommandant Konrad Hasch Keller in den Feuerwehr-Ruhestand versetzen.
In seiner langen Laufbahn hatte BernhardKeller den Lehrgang zum Gruppenführer absolviert. Später hatte er als stellvertretender Kassier, Schriftführer und Vereinsvorsitzender Verantwortung übernommen. "In deinem aktiven Dienst hast du sicherlich einige Menschenleben gerettet", würdigte Hasch den Jubilar, "du bist Gründungsmitglied des Vereins und Ehrenvorsitzender, und du wirst wohl nie von der Feuerwehr lassen können." Geehrt wurden beim Festkommers übrigens 120 von 160 Vereinsmitgliedern und zwölf von 64 Aktiven.
Im Jahr 1869 standen den Estenfelder Feuerwehrleuten eine vierrädrige Feuerspritze mit 120 Fuß Schläuchen, drei Feuerleitern und zwei Feuerhaken zur Verfügung, berichtete Bürgermeisterin und Schirmherrin Rosi Schraud in ihrem Grußwort. "Heute ist die Feuerwehr in einem neuen Gebäude untergebracht und mit modernsten Fahrzeugen und technischen Hilfsmitteln ausgerüstet." Für das sich schon die Kleinsten der Gemeinde interessieren, wie der Auftritt der Kinder des Kindergartens St. Michael vor dem Beginn des Abends zeigte, die ein Feuerwehrlied sangen. Launig führte Günter Heller durch den Abend.
Volkmar Halbleib (MdL, SPD) sprach von einer "fehlenden Wertschätzung gegenüber den Rettungskräften", die deshalb großen Zuspruch bräuchten. Manfred Ländner (MdL, CSU) sieht daher die Gemeinde besonders in der Pflicht. "Sie stellt sich hinter ihre Wehr, weil sich die Wehr vor ihre Bürger stellt und ihnen hilft." Landrat Eberhard Nuß vermerkte mit Blick auf das große Fest der Feuerwehr im Mai mitsamt Festzug, er komme als Landrat und gehe als Rentner.
Zum Fest im Mai werde er der "tollen Feuerwehr" das Kesselfleisch bezuschussen, Rosi Schraud spendiert 150 Liter Freibier. Im Mai dürften auch die Kameraden der Patenfeuerwehr Hetzwege in Niedersachsen wieder mitfeiern. 30 Jahre ist die gegenseitige Patenschaft alt, und die Hetzweger Delegation nahm als Geschenk eine aus einem Baumstamm gezimmerte Sitzbank mit. Für den passenden musikalischen Rahmen des Festkommers zeichneten die Mühlhäuser Musikanten verantwortlich, und der Spielmannszug führte unter der Leitung von Günther Grimm den Fackelzug durch die Gemeinde an.
Ehrungen
Vereinszugehörigkeit
25 Jahre: Wynfrith Batzner, Thomas Bayer, Michael Habermann, Barbara Kleedörfer, Markus Lehsau, Stefan Leis, Sven Reck, Gerhard Scheuring, Dirk Seufert, Thomas Stein, Michael Weber, Jürgen Winter, Frank Wolz, Michael Wolz.
30 Jahre: Heinz Bär, Günther Grimm, Stefan Gutmann, Kurt Jörg, Alfred Kowalyk, Stefan Matschnigg, Erwin Pfeuffer, Johannes Reisinger, Simone Schlereth, Philipp Staat, Thomas Winzenhörlein.
35 Jahre: Gerhard Ackermann, Martin Förster, Martin Keller, Stefan Köllmer, Thorsten Müller, Horst Reisinger, Thomas Röder, Matthias Roth, Klaus Wolz, Werner Wolz.
40 Jahre: Uwe Heilig, Jürgen Hemmerich, Hilmar Mathes, Gerhard Page, Norbert Prochaska, Klaus Reisinger, Hubert Rosenbaum, Georg Roth.
45 Jahre: Edmund Barthel, Günter Bauer, Georg Deppisch, Klaus Habermann, Alfred Herrmann, Norbert Knoblach, Dieter Reisinger, Albin Wolz, Leonhard Wolz.
50 Jahre: Bernhard Keller, Ignaz Schneider.
55 Jahre: Ottmar Wolz. 60 Jahre: Anton Ackermann, Eugen Frankenberger.
65 Jahre: Josef Keller, Leo Weberbauer, Oskar Wolz, Richard Wolz.
70 Jahre: Lothar Glück, Hans Reisinger, Eugen Wolz, Karl Wolz, Ludwig Wolz.
Aktive (staatliche Ehrung)
25 Jahre: Thomas Bayer, Stefan Hochrein, Barbara Kleedörfer, Marco Kleedörfer, Markus Lehsau, Dirk Seufert, Christian Stauder, Frank Wolz.
40 Jahre: Gerhard Page, Georg Roth, Klaus Reisinger.
50 Jahre: Bernhard Keller.
Der Landrat will nicht das Grillfleisch bezuschussen.
Er sagte wortwörtlich: ´´ Zu den 150 Litern Freibier
von der Bürgermeisterin gibt es von mir einen
Zuschuß zum Gretelfläsch - damit meint er
das Kesselfleisch - ´´ Wird hier in der Region
sehr gerne verzehrt.