Das gerade in der Erschließung befindliche Baugebiet "An der Linde 2" ist nach Überzeugung von Bürgermeister Arno Mager (UBL) ein echter Leckerbissen – für die Gemeinde und auch Bau-Interessenten. Entsprechend begehrt sind auch die Grundstücke.
Für weit mehr als die derzeit am östlichen Ortseingang entstehenden 47 Grundstücke gab es schon Anfragen, bevor die gerade begonnene Erschließung überhaupt gestartet war.
Freilich hat die rege Nachfrage auch einen Grund: Bauland ist schließlich rar im Leinachtal, das als Wohnort bei rund 3200 Einwohnern bekannt und begehrt ist. Extrem zurückhaltend und vorbildlich sparsam sei die Gemeinde auch in der Vergangenheit mit dem Flächenverbrauch umgegangen, stellte Mager beim offiziellen Spatenstich fest.
Tatsächlich war das im Jahr 1996 mit 44 Grundstücken vergleichbar große Baugebiet "An der Linde" die viele Jahre zurückliegende, bislang letzte Erschließungsmaßnahme.
Bisher Nachverdichtung statt Neuausweisung
Vor der Ausweisung neuer Baugebieten galt die Prämisse der Gemeinde seither einer erfolgreichen Nachverdichtung. Hierbei und den Vorbereitungen des neuen Baugebietes habe sich der frühere Bürgermeister Uwe Klüpfel verdient gemacht, zollte Mager seinem Vorgänger Lob.
Wegen der ungebrochenen Nachfrage sei es an der Zeit gewesen, Interessenten die Möglichkeit eines Eigenheims im Leinachtal zu bieten – bei moderaten Preisen laut Mager "als Leckerbissen für Jedermann", mit Erholung und Komfort sowie unter anderem mit einer Glasfaserleitung mit bis zu 1000 Megabit pro Sekunde.
Auf dem 4,1 Hektar großen Areal am Ortseingang vom 14 Kilometer entfernten Würzburg entstehen mit dem Auftakt der Erschließungsarbeiten auf einer Nettobaufläche von 25 480 Quadratmetern unterhalb des Schwarzkiefernwaldes und mit Blick auf die Weinberge 47 neue Baugrundstücke.
"Die Auswirkungen der Corona-Krise haben uns einen zügigen Beginn der Erschließungsarbeiten ermöglicht. Schon im Frühjahr kommenden Jahres können hier schon die ersten Häuser stehen", stellte der Bürgermeister fest.
Kaufpreis und Vergabe werden heikle Themen
Davor allerdings wird sich der Gemeinderat noch mit dem heiklen Thema des Kaufpreises und der Vergabemodalitäten beschäftigen müssen. Eines ist aber schon jetzt klar: der aktuelle Bodenrichtwert von 115 Euro je Quadratmeter wird beim Verkauf der Grundstücke durch die Gemeinde deutlich überschritten werden.
Denn alleine schon aus den auf etwa 3,3 Millionen Euro geschätzten Erschließungskosten belaufen sich diese auf rund 130 Euro je Quadratmeter. Vielsagend geht Mager davon aus, die Grundstücke "zu den derzeit am Markt üblichen Preisen veräußern zu können".
Die Finanzierung der Erschließung des Baugebiets erfolgt komplett außerhalb des Gemeindehaushaltes. Hierbei bedient sich die Gemeinde Leinach einer Zusammenarbeit mit der KFB Baumanagement GmbH als Erschließungsträger.
"Mit dem Baugebiet wird Leinach weitere Attraktivität zu bieten haben", zeigte sich deren Projektleiter Robert Hammerand überzeugt. Zur Finanzierung der Erschließungsmaßnahme nimmt die Gemeinde den freien Kreditmarkt eines Finanzinstituts in Anspruch. Die Refinanzierung erfolgt durch die eigenverantwortlich verwerteten Baugrundstücke.
Also plant schon mal ein größeres Finanzpolster ein - nicht dass ihr am Ende auch geschockt seid!