Eine deutliche Steigerung der Einsätze hat die ökumenische Notfallseelsorge im Bistum Würzburg beziehungsweise in Unterfranken im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Die Zahl der Einsätze stieg auf 584 (2021: 547). Das teilt Diakon Ulrich Wagenhäuser mit, Diözesanbeauftragter für Notfallseelsorge sowie Seelsorge für Rettungsdienst und Feuerwehr. Diese und folgende Informationen sind einem Presseschreiben des Bischöflichen Ordinariats Würzburg entnommen.
Die Einsätze verteilten sich mit dem höchsten Aufkommen auf den Raum Würzburg, gefolgt von den Regionen beziehungsweise Landkreisen Schweinfurt, Kitzingen, Main-Spessart, Aschaffenburg, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Miltenberg und Haßberge. Die Notfallseelsorge ist psychosoziale und seelsorgerliche Krisenintervention und Akuthilfe, die von den jeweiligen Kirchen getragen wird. Zurzeit arbeiten in der ökumenischen Notfallseelsorge im Bistum Würzburg beziehungsweise in Unterfranken 165 Frauen und Männer aus den Pastoralen Berufen und als Ehrenamtliche mit. „Des Weiteren arbeiten die Kriseninterventionsteams der Hilfsorganisationen mit der Notfallseelsorge als psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) eng zusammen“, erklärt Wagenhäuser.
Unterstützung nach traumatischen Ereignissen
Die Notfallseelsorge ist Teil der organisierten psychosozialen Notfallversorgung (PSNV). Sie ist darauf ausgerichtet, Opfer, Angehörige und Beteiligte von Notfällen wie Unfällen, Großschadenslagen, Amoklagen und Ähnlichem in der akuten Krisensituation zu beraten und zu stützen. Aber auch die Hilfe nach häuslichen traumatischen Ereignissen, wie nach erfolgloser Reanimation, plötzlichem Kindstod und Suizid sowie Begleitung der Polizei bei der Überbringung von Todesnachrichten gehören zum Einsatzspektrum der Notfallseelsorge. „Anders als zum Beispiel die Telefonseelsorge gehen die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger direkt zum Ort des Geschehens“, betont Wagenhäuser.
Die Alarmierung der Notfallseelsorge erfolgt auf Anforderung von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst über die Integrierten Leitstellen für Feuerwehr- und Rettungsdienstalarmierung; somit ist die Notfallseelsorge rund um die Uhr verfügbar. „Die Notfallseelsorge ist Erste Hilfe für die Seele und somit Grundbestandteil des kirchlichen Seelsorgeauftrags“, unterstreicht Wagenhäuser.