Mit einer Novität hat der Verein "Die Roßperger - Ritter vom Schenken" sein 127-jähriges Stiftungsfest gefeiert: Die traditionsreiche Herrengesellschaft von 1897, die Kultur und Gesellschaft pflegt, hat erstmals eine Frau in besonderer Weise gewürdigt: Geli Stegerwald, Chefin des Würzburger Bestattungsunternehmens Welt-Bestattung, wurde in den Stand der "Edeldame" erhoben.
Zur Feier begrüßte Würzburgs Bürgermeisterin Judith Roth die Ritter, ihre Burgfrauen und viele prominente Gäste vor allem aus dem Stadtrat und der Politik, wieder im Wenzelsaal des Rathauses. Sie erinnerte an die Geschichte des Turmes Grafeneckart aus dem 12. Jahrhundert und den Wenzelsaal aus dem 17. Jahrhundert, der früher Sitzungssaal des Stadtrates gewesen ist. Die Bürgermeisterin bedankte sich bei den Rittern vom Schenken vor allem für ihr Engagement zur Pflege des Schenkenturmes, das höchste Anerkennung verdiene.
Einen weiteren Blick warf Norbert Bauriedel in die lange Geschichte der "Roßperger". Der Festlogistiker aus Margetshöchheim ist schon über 17 Jahre in der Vorstandschaft des Vereines tätig.
Für besondere Verdienste wurden die Würzburger Stadträte Wolfgang Roth und Emanuele La Rosa mit dem "Ehrengruß der Ritterschaft" ausgezeichnet.
Zum neuen "Ritter vom Schenken" wurde Carlos Volk geschlagen. Präsident Bauriedel gab ihm dafür drei symbolische Schläge mit dem historischen Schwert. Die Laudatio sprach Zeremonienmeister Günter Heller. Volk ist Würzburger (Jahrgang 1961), staatlich ausgezeichneter Meister der Zahntechnik und führt sein eigenes Labor in Würzburg.
Um zum Ritter geschlagen werden zu können, muss man zunächst den Status des Edelknappen erreichen. Die Urkunde dafür bekamen diesmal Philipp Spiegel (Caritas und Vorsitzender DJK Würzburg), Eugen Hain (ehemaliger Chef der Agentur für Arbeit in Würzburg), Matthias Knell (Privatier), der Musikdirigent Mario Gebert (unter anderem Chefdirigent von "Rock meets Classic") und der Würzburger Kieferorthopäde Dr. Holger Lange.
Nach der Feier im Wenzelsaal zogen die Ritter, musikalisch angeführt vom Spielmannszug der Ranzengarde, durch die Stadt zur Abschlussfeier in den Stückfasskeller der Residenz.
Von: Herbert Kriener (für die Ritter vom Schenken)