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Versbach
Ermittlung: Schafsköpfe und Tierkadaver im Maidbronner Wäldchen gefunden
Ob Wildschweine oder Gänse - schon wieder fand der Jagdpächter zwischen Maidbronn und Versbach Tierkadaver, die einfach im Wald entsorgt wurden. Die Polizei sucht Zeugen.
Der neuerliche Fund von illegal abgelagerten Schlachtabfällen war in vier große Plastiksäcke verpackt und wurde zur spurentechnischen Untersuchung ungeöffnet geborgen.
Foto: Herbert Ehehalt | Der neuerliche Fund von illegal abgelagerten Schlachtabfällen war in vier große Plastiksäcke verpackt und wurde zur spurentechnischen Untersuchung ungeöffnet geborgen.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 11.02.2024 01:40 Uhr

Schon mehrmals kam es im "Maidbronner Wäldchen" zwischen Versbach und Maidbronn zu ekligen Funden - zuletzt am letzten Wochenende im Mai. Denn etwa 300 Meter von der Rochuskapelle entfernt, fand der zuständige Jagdpächter in Mülltüten und gelbe Säcke verpackte Tierreste.

Der Fundort im dichten Buchenwald befindet sich an einem Forstweg, nur etwa zwanzig Meter vom Waldrand entfernt. Trotz zwischenzeitlich konkreter Erkenntnisse von Veterinäramt und Polizei zur Art der tierischen Überreste wird die Bevölkerung weiterhin um Unterstützung bei der Suche nach dem Verursacher gebeten.

Kein Einzelfall

Nach den Erfahrungen von Ermittlern kehren Täter oft wieder an den Tatort zurück. Dies könnte auch bei diesem Fall passiert sein. Trotz des von Naturliebhabern durch den Baumlehrpfad der Waldkörperschaft Versbach stark frequentierten Gebiets, handelte es sich bei den dort gefundenen Schlachtabfällen um keinen Einzelfall. In dem betreffenden Bereich registrierte ein Jagdpächter seit Sommer 2018 nun schon den dritten Fund. Da es sich hierbei um ein Umweltdelikt handelt, führen für derartige Delikte speziell geschulte Beamte der Wasserschutzpolizei die Ermittlungen.

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Nach Auskunft von Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg, gehen erste Funde von illegal abgelagerten Schlachtabfällen im Stadtgebiet zurück bis ins Jahr 2011. "Im Gegensatz zu den letzten Funden wurde das Vergehen damals allerdings in Heidingsfeld registriert", bestätigt Daniel Weber von der Polizeiinspektion (PI) Würzburg-Stadt.

Kadaver verschiedener Tierarten

Die bisherigen gefundenen tierischen Abfälle stammten von verschiedenen Tierarten, unter anderem von Wildschweinen und Lämmern. Die Polizei ermittelt deshalb nach dem Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz (TierNebG). "Die jeweils abgelagerte Menge gibt" laut Weber "Anlass zu Vermutungen." Um welche es sich dabei handelt, sagt er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Der neuerliche Fund war in vier große Plastiksäcke verpackt. Zunächst seien die Säcke zur spurentechnischen Untersuchung ungeöffnet geborgen worden und die Auswertung sei noch nicht abgeschlossen, so Weber. Nach Feststellung des Veterinäramtes handelte es sich im jüngsten Fall um Schlachtabfälle von Geflügel, konkret um Gänse-Kadaver. Der Pressesprecher der Stadt bestätigte, dass die Entsorgungskosten bis zur Klärung des Verursachers zunächst von der Stadt Würzburg übernommen werden.

Schafsköpfe mit abgeschnittenen Ohren

Im Dezember 2018 waren nach Aussage des Jagdpächters auch 14 Lamm- oder Schafsköpfe unter den Abfällen. Weber bestätigt in diesem Zusammenhang Schilderungen des Jagdpächters, wonach an den Köpfen die Ohren abgeschnitten waren. Somit fehlten auch die Ohrmarken der amtlichen Kennzeichnung und Registrierung von Haus- und Nutztieren, durch die sich der betreffende Zuchtbetrieb hätte zuordnen lassen. Bei den illegalen Ablagerungen handelt es sich nach Aussage von Weber mindestens um eine Ordnungswidrigkeit, eventuell sogar um eine Straftat. Konkret werde sich dies aus den weiteren Ermittlungen ergeben.  

Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (0931) 4572230 bei der Polizeiinspektion Würzburg Stadt zu melden.

 
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