
Die ersten Ideen zum Flüchtlingsdrama 2015 waren bei den Erlöserschwestern wie kleine, unsichere Flämmchen. Die Schwestern fragten seinerzeit bei der Caritas an, wie sie helfen könnten. So wurde aus den Flämmchen ein überwältigendes Feuer der Hilfsbereitschaft mit Ansprechpartnern unterfrankenweit und nun auch eine bayernweit einmalige Gemeinschaftsunterkunft.
Hilfe lief rasch an
Noch einmal der Blick zurück: „Schon am nächsten Tag erhielten wir einen Anruf der Regierung von Unterfranken“, resümiert Generaloberin Schwester Monika Edinger die Ereignisse aus dem Jahr 2015. Die Schwestern boten damals unmittelbar Hilfe in Gästezimmern an und vergrößerten die Unterkunft bald. So wurden hinter den Klostermauern in Würzburg bis zu 100 Flüchtlinge der Erstaufnahmeeinrichtung Schweinfurt untergebracht – etwa eineinhalb Jahre lang, bis die Schweinfurter Behörde die meisten Asylsuchenden verteilt hatte.
Die Hilfe der Schwestern besteht aber weiter. Offiziell unterzeichneten am Donnerstag Regierungspräsident Paul Beinhofer, Oberbürgermeister Christian Schuchardt, die beiden Vertreter des Klinikums Mitte, Prof. August Stich und Missio-Geschäftsführer Volker Sauer, wie auch Oberin Monika Edinger den Vertrag für die neue Unterkunft für Migranten mit dem Namen „Gemeinschaftsunterkunft für besonders schutzbedürftige Personen in den Räumen der Erlöserschwestern in Würzburg“.
Für schutzbedürftige Flüchtlinge
Gemeint sind zum Beispiel Schwangere, alleinerziehende Mütter mit Kleinkindern, psychisch auffällige Personen und chronisch kranke Flüchtlinge, die hier beschützt wohnen können. Ihnen stehen 60 Plätze auf drei Stockwerken und sehr nachhaltige Versorgung – auch medizinisch, psychologisch und pädagogisch zur Verfügung. Eine bitter nötige Hilfe, wie sich in den letzten Jahren herausstellte.
Die Schwestern vermieten ihre Räume an die Regierung. Sie bringen sich selbst stark ein und kooperieren mit dem Klinikum Mitte.Weihbischof Ulrich Boom segnete die Räume im Gebäudeteil des Klosters, welches früher als Internat für die später geschlossene Fachakademie für Sozialpädagogik St. Anna dienten.
Und wie sehr muss es den Geflüchteten, v.a. den muslimischen, ins Herz gehen, wenn sie unter dem Zeichen des Kreuzes eine solche Hilfe erfahren. Ohne Bedingungen oder gar Missionierung. Es gibt kein besseres Mittel, die Spirale des Hasses und der Gewalt zu durchbrechen, und skeptischen Muslimen zu beweisen, wie Unrecht islamistische Hetzer haben, die den Westen und damit das Christentum verteufeln.
Nicht Auge um Auge, sondern: Das Böse überlieben!