Dachböden und Keller in Franken beherbergen wahre Schätze. Doch die Kochrezepte von Großtante Luise, die Liebesbriefe der Großeltern oder die Feldpostbriefe des Urgroßvaters sind für die meisten ihrer Nachkommen nicht mehr lesbar. Der Würzburger Lehrstuhls für Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaften lädt daher alle Bürgerinnen und Bürger ein, gemeinsam mit Studierenden der Kulturwissenschaften das Lesen der alten Schriften zu erlernen. Das teilt der Lehrstuhl in einer Pressemitteilung mit, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.

Die historische Kulturanalyse gehört zu den Ausbildungsschwerpunkten des Würzburger Lehrstuhls für Europäische Ethnologie. Studierende lernen anhand der stetig erweiterten Sammlung unterfränkischer Selbstzeugnisse aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert das Lesen historischer Quellen. Sie leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zur Erforschung vergangenen fränkischen Alltagslebens. Zugleich sind sie für einen Berufsalltag in Museen, Archiven oder Kulturämtern gerüstet.

Der Lehrstuhl bietet den gemischten Lesekurs nun bereits zum vierten Mal an. Das Curriculum aus verschiedenen Quellen vom Poesiealbum bis hin zu historischen Briefen hat sich bewährt. Nicht wenige Teilnehmende kommen auf den Geschmack und arbeiten in der gemischten Selbstzeugnisse-Gruppe des Lehrstuhls weiter. Hier erschließen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Studierenden historische Quellen wie Tagebücher oder Briefe der weiteren Forschung.

Wer an dem Kurs teilnehmen möchte, einen internetfähigen Computer besitzt und die Winterzeit zum Erlernen von Kurrent und Sütterlin im Kreise anderer Interessierter nutzen möchten, wendet sich an Prof. Michaela Fenske, Lehrstuhl für Europäische Ethnologie: michaela.fenske@uni-wuerzburg.de

Der Lesekurs "Erlesenes Franken" findet ab dem 22. Oktober 14-tägig statt, dienstags von 18 bis 20 Uhr.