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Erlabrunn
Erlabrunn sucht nach einem tragbaren Konsens
Die Untere Naturschutzbehörde will das Landschaftsschutzgebiet 'Mainufer und Volkenberg' bei Erlabrunn erweitern. Dagegen regt sich Widerstand.
Foto: Herbert Ehehalt (Archivfoto) | Die Untere Naturschutzbehörde will das Landschaftsschutzgebiet "Mainufer und Volkenberg" bei Erlabrunn erweitern. Dagegen regt sich Widerstand.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 18.01.2024 03:12 Uhr

Ein für alle Beteiligten tragbarer Konsens ist die Zielsetzung der Gemeinde Erlabrunn hinsichtlich der von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) am Landratsamt beabsichtigten Überarbeitung des Landschaftsschutzgebiet (LSG) "Mainufer und Volkenberg". Statt wie bisher einem Viertel der durch Wald, Landwirtschaft, Obst- und Weinbau bewirtschafteten Flächen der Gemarkung Erlabrunn sollen nach einer Präsentation im November vergangenen Jahres künftig rund 75 Prozent von der LSG-Erweiterung betroffen sein. Durch die damit verbundenen Nutzungseinschränkungen sehen sich die betreffenden Berufsgruppen massiv in ihrer Existenz gefährdet.

In der Folge wurde die Angelegenheit wegen des geäußerten Widerstands am Landratsamt zur Chef-Sache erhoben. Bei einem Vermittlungsgespräch mit Bürgermeister Thomas Benkert (UBE) und den UNB-Vertretern gestand Landrat Thomas Eberth (CSU) der Gemeinde Erlabrunn einen eigenen Vorschlag zum Umfang des künftigen Landschaftsschutzgebiets und der damit verbundenen Schutzgebietsverordnung zu. Den Entwurf der Verwaltung hierzu diskutierte der Gemeinderat bei vollständiger Anwesenheit aller Ratsmitglieder in der Auftaktsitzung des neuen Jahres – und billigte ihn einstimmig.

Sorge um die Streuobstwiesen

Der nun vom Gemeinderat befürwortete Vorschlag zur LSG-Erweiterung wurde nach den Ausführungen des Bürgermeisters gegenüber dem Gremium bei intensiver Auseinandersetzung der Verwaltung mit den Vertretern der örtlichen, jeweils betroffenen Berufs- und Interessengruppen erarbeitet. Die Verwaltung habe versucht, deren Stellungnahmen in einen akzeptablen Vorschlag zu integrieren. Im Wesentlichen seien hierbei die Interessen der Winzer sowie die weitläufigen Streuobstwiesen am Volkenberg durch eine Streichung aus dem künftigen Landschaftschutzgebiet berücksichtigt worden. Benkert begründete dies mit den für die betreffenden Bereiche schon jetzt wirksamen, und nach seiner Überzeugung vollkommen ausreichenden Richtlinien des Bayerischen Naturschutzgesetzes. "Der anerkannt hervorragend gepflegte Bestand unserer Streuobstwiesen" sei "über Jahrzehnte auch ohne ein Landschaftsschutzgebiet und zusätzlicher Verordnung bestens gepflegt worden", befand Benkert mit dem Hinweis auf das seit dem Jahr 1967 bestehende Landschaftsschutzgebiet "Mainufer und Volkenberg". In der Sorge um den Fortbestand der Streuobstwiesen forderte auch Ratsmitglied und Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Ulrike Faust (Grüne) Unterstützung ein. Beinahe identisch äußerte sich auch Florian Kuhl (FDP), der aus immer mehr umfassenden Auflagen, für die Zukunft eine erschwerte Bewirtschaftung befürchtete.

Gemeinderat billigt Entwurf der Verwaltung

Auch für den Bereich "Mainufer" orientiert sich der Vorschlag der Gemeinde zur LSG-Ausdehnung an der weiteren bisherigen Bewirtschaftung der Streuobstwiesen in den Mainauen. Deshalb hält die Gemeinde Erlabrunn eine Ausdehnung des Schutzbereichs von der Uferböschung bis zum Maintal-Radweg für ausreichend. Der nach Auffassung von Bürgermeister "ausgewogene Gesamtentwurf" sieht letztlich eine um rund zehn Hektar größere Ausdehnung des Landschaftsschutzgebiets im Vergleich zum Bestand vor.

Nach der einhelligen Billigung des Entwurfs durch den Gemeinderat werde dieser umgehend der Unteren Naturschutzbehörde zur Einsichtnahme zugeleitet, versicherte Benkert. In der Folge sei im März mit den UNB-Vertretern und Landrat ein gemeinsamer Erörterungstermin zum Vorschlag der Gemeinde geplant, nannte der Bürgermeister die nächsten Schritte.

 
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