
Seine visionäre Masterarbeit widmete Alexander Flach zum Abschluss seines Architekturstudiums dem Thema "Integrales Planen und Bauen". Dabei entstand ein Impuls zur möglichen Dorfentwicklung in seiner Heimatgemeinde Erlabrunn. Basierend und ausgerichtet auf die nach seiner Überzeugung ausgeprägte Dorfgemeinschaft zeigte der angehende Architekt gegenüber dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung ein spektakuläres Entwicklungs- und Nutzungkonzept für das Areal rund um das Schulgebäude auf.
"Von den Gedanken, was man aus dem Gelände als Sahnestück inmitten des Ortes machen kann", zeigte sich Bürgermeister Thomas Benkert (UBE) mit dem Gremium begeistert. In dem Denkanstoß von externer Seite sieht Benkert eine willkommene Diskussionsgrundlage zur Weiterentwicklung der etwa 2500 Quadratmeter umfassenden innerörtlichen Freifläche.
Bevölkerung zeigt Interesse an der Thematik
Von Kindesbeinen an kennt Alexander Flach die Begebenheit, Bedürfnisse und auch Besonderheiten in seinem Heimatort Erlabrunn. Von daher ist es nicht ungewöhnlich, dass er seine Masterarbeit Möglichkeiten der Dorfentwicklung widmete. Die vollbesetzten Zuhörerplätze bei der Gemeinderatssitzung waren Ausdruck dafür, wie interessiert auch die Bevölkerung an der Thematik ist. So war es für Flach Ziel seiner Präsentation, dem Gemeinderat einen Impuls zu geben. Allgemeiner Applaus bestätigte, dass dieser angekommen war.
Verdient hatte dies der Vorschlag einer multifunktionalen Nutzung des Geländes rund um die Schule allemal. Zunächst habe er die Ist-Situation analysiert, um Potenziale und Defizite der dörflichen Struktur aufzuzeigen, berichtete Flach dem Gremium. Das Schulgebäude erfreut sich einer breiten Nutzung. Als Domizil dient es dem Tante-Erla- und Weltladen, einem Vereinszimmer und einem Trainingssaal für die Narrekröpf-Garden sowie zweier Schulklassen samt Schulkind-/Hausaufgabenbetreuung.
Nutzung für alle Alters- und Interessensgruppen
Die Schul- und Betreuungsräume werden laut Bürgermeister Thomas Benkert nach Abschluss der Generalsanierung der Grund- und Mittelschule in Margetshöchheim wegen der damit verbundenen Verlagerung ab 2026/2027 nicht mehr benötigt. Bekannt ist auch, dass der größte Flächenanteil des Geländes aktuell noch ungenutzt ist. Um die unterschiedlichen Personen- und Altersgruppen weiterhin im Ort zu halten, sollten, so Flachs Überlegungen, Verbesserungen jungen Familien ebenso dienen wie Senioren.
Am gemeinschaftlichen Bedarf orientiert, kreierte Alexander Flach unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und damit verbundenen Bedarfs den Entwurf eines Nutzungskonzepts für alle örtlichen Alters- und Interessengruppen. Das bestehende Schulgebäude dient dabei als zentrales Element.
11 Millionen Euro: Genossenschaftliche Basis denkbar
Rundum angeordnet können nach der Vision mehrere neue Gebäude entstehen. Sie sollen in 22 Nutzungseinheiten Platz bieten für den unterschiedlichsten Bedarf. Die Nutzung scheint möglich durch Wohnen, Dienstleistung, Mehrgenerationen- und Gemeinschaftsräume, generationenübergreifende WG-Apartements - und aktuell zwei dringend benötigte Kita-Räume. Darüber hinaus enthält die Studie unter anderem im vorderen Bereich an der Würzburger Straße eine Galerie als Domizil für die örtlichen Künstler sowie eine in die mögliche Bebauung integrierte Bushaltestelle.
Insbesondere bezüglich Umsetzung und Machbarkeit ist die Vision ambitioniert. "Bei dem ausgeprägten Gemeinschaftssinn in Erlabrunn" ist für Alexander Flach eine Realisierung im Interesse der Dorfgemeinschaft auf genossenschaftlicher Basis denkbar. Selbst eine unter den derzeitigen Umständen schwierige, unverbindliche Kostenschätzung traute sich der Visionär. Die Investitionskosten schätzt Flach auf etwa 11 Millionen Euro.