Anlässlich des internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust haben Schülerinnen und Schüler der I.E.S. Castilla in Soria den Opfern des nationalsozialistischen Regimes gedacht. Daraus entstand die Idee, im Rahmen des Spanienaustauschprogramms mit dem Matthias-Grünewald-Gymnasium Würzburg das jüdische Leben und die Verarbeitung des Holocausts in den Mittelpunkt des diesjährigen Besuchs zu rücken. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Stolpersteine Würzburg konnten die beteiligten Jugendlichen ein erinnerungswürdiges Projekt gestalten. Höhepunkte waren im März das Begehen des Erinnerungsweges mit der spanischen Austauschgruppe sowie die Gedenkfeier am Friedrich-Ebert-Ring 16 für Emma und Cilly Glaser, die mit einer der frühesten Deportationen ins Ghetto Litzmannstadt verschleppt wurden. Um eine Verbindung zu Spanien herzustellen und den Zusammenhalt innerhalb Europas zu betonen, hatte die Lehrkraft Frau Kemmer das Gedicht "A un olmo seco" ausgewählt. Das Werk des Autors Antonio Machado reflektiert die Gefühle, die auch die Würzburger Juden auf ihrem Weg in die Vernichtungslager empfanden. Die Klasse 11b unterstrich zusammen mit ihrer Lehrerin Frau Siedler mit Gedanken und Schildern das Anliegen, sich aktiv in unserer Gesellschaft an die deutsche Vergangenheit zu erinnern und Lehren daraus für unser gemeinsames Zusammenleben zu ziehen. Die Elftklässler hatten sich bereits im Vorfeld intensiv mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Würzburg auseinandergesetzt. Angeleitet von Frau Hübner vom DenkOrt Deportationen erarbeiteten sie eine Führung des Erinnerungswegs, die allen Beteiligten die Wichtigkeit vor Augen führte, Erinnerungskultur in Europa zu leben und zu bewahren. Besonders feierlich machte die Stolpersteinverlegung die musikalische Umrahmung durch das Blechbläserquartett unter der Leitung von Frau Böhm. Die Feierlichkeit rundeten Frau Stolz vom AK Stolpersteine sowie der Schulleiter des Matthias-Grünewald-Gymnasiums, Herr Dr. Saurenbach, ab, indem sie die entscheidende Rolle der Jugendlichen hervorhoben, in deren Händen die friedvolle Zukunft Europas liegt - vor allem durch ihr Engagement für Erinnerung, Toleranz und Nächstenliebe.