Nur wenige Tage nach seinem 68. Geburtstag ist in Reichenberg am 7. Dezember Erich Gramlich gestorben. Die katholische Kirchengemeinde des Ortes trauert um einen ihrer größten Unterstützer der vergangenen Jahrzehnte.
Am 2. Dezember 1954 wurde Erich Gramlich in Unterneudorf bei Buchen im Odenwald geboren. Seine Eltern hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb. Erich war das jüngste von vier Geschwistern. Nach der Realschule erlernte Gramlich den Beruf des Elektrikers. Nach dem Wehrdienst in Hardheim legte der junge Mann das Fachabitur ab und erlangte an der Fachhochschule in Karlsruhe den Abschluss als Diplom-Ingenieur. Danach studierte an der Hochschule Darmstadt fürs Lehramt an beruflichen Schulen.
Seine erste Berufsstelle hatte Gramlich als Ausbilder in der hessischen Polizeischule in Wiesbaden. 1987 kam er nach Würzburg, um als Lehrer für Elektrotechnik beim DAG-Technikum am Heuchelhof zu arbeiten. In Würzburg lernte er Gertrud Zehnter aus Sonderhofen kennen. Die beiden heirateten 1993 in Heidingsfeld, um nur kurz darauf nach Reichenberg zu ziehen, wo die beiden ein Haus gekauft hatten. Die Familie wuchs um zwei Töchter. 2004 wechselte Erich Gramlich in die Zentralgewerbeschule nach Buchen. Ihrem Wohnort Reichenberg war die Familie Gramlich trotzdem treu geblieben.
Schnell in Reichenberg integriert
Gramlichs hatten sich schnell im Ort integriert, vor allem in der katholischen Kirchengemeinde. Erich Gramlich rückte 1995 in den Pfarrgemeinderat nach, dem er fast 20 Jahre angehörte und in dem er auch als Schriftführer tätig war. Seit 2012 und bis zuletzt arbeitete Gramlich in der Kirchenverwaltung. Seine technischen und handwerklichen Fähigkeiten waren in Kirche und Pfarrheim sehr gefragt. Gramlich freute sich, als es 2017 gelang, die marode Öl-Heizung auf Gas umzustellen.
Viele Jahre setzte sich Gramlich bei der Organisation des Pfarrfestes ein. Jedes Jahr aktivierte er hierfür neue Helferinnen und Helfer. Im Hintergrund unterstützte er in der Kirchengemeinde unauffällig alle Generationen, Gruppen und Kreise. Jahr für Jahr half er mit, den Weihnachtsbaum in der Kirche aufzustellen. Seit September 1995 und bis zuletzt arbeitete Gramlich für die Redaktion des monatlichen Pfarrbriefs. Im Frühjahr 2022 setzte sich Gramlich als Autor und Korrektor für die Entstehung der Chronik zum 50-jährigen Bestehen von Kirche und Kirchengemeinde ein.
Die Beerdigung findet diesen Freitag statt
Erich Gramlichs großes Hobby waren seine Obstbäume in Reichenberg und Buchen, die er auch im Sinne des Landschaftsschutzes pflegte. Gramlich kannte alle Sorten und wusste, wertvolle Tipps zu geben. In den vergangenen Jahren war Gramlich auch im Reichenberger Repair-Café tätig. Er half dort mit, defekten technischen Geräten neues Leben zu geben.
2018 erlitt Erich Gramlich einen Herzinfarkt, von dem er sich nicht mehr vollständig erholte. Trotzdem unterstützte er die Kirchengemeinde bis zuletzt mit Rat und Tat.
An diesem Freitag, 16. Dezember, ist in der katholischen Kirche in Reichenberg um 13.30 Uhr Rosenkranz, um 14 Uhr Trauergottesdienst, anschließend Urnenbeisetzung am Friedhof.
