
Es war eine Idee der Agenda 21-Arbeitsgruppe, „Soziales-Familie-Jugend“ unter Leitung von Silvia Fischer, die sich 2004 erstmals mit der Optimierung der Busverbindung für die vom Zentrum entfernter liegender Ortsbereiche beschäftigte. Beispielsweiser der Triebweg, die Gartensiedlung oder der Ortsteil Mühlhausen.
Ursprünglich war der Bus als „Bürgerbus“ geplant und sollte in den öffentlichen Linienverkehr mit eingebunden werden. Die Voraussetzungen hierfür waren jedoch enorm hoch. Zudem wäre in diesem Fall für die Fahrer ein Beförderungsschein notwendig gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung der Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld.
Da beim des öffentlichen Busverkehr bislang keine zufriedenstellende Lösung erzielt werden konnte, hatte die Arbeitsgruppe nach realisierbaren Alternativen gesucht und die Idee des so genannten „Einkaufsbusses“ aufgegriffen.
Der Begriff „Einkaufsbus“ steht für einen Pendelverkehr zwischen Wohnung und Ortszentrum. Älteren, kranken oder behinderten Bürgern könne damit der Einkauf, der Arzt- und Apothekenbesuch sowie der Zustieg zu den öffentlichen Bussen erleichtert werden.
Die 2010 durchgeführte Befragung wurde von den Bürgern mit großem Interesse aufgenommen und die Einrichtung eines Einkaufsbusses begrüßt.
Als nächsten Schritt hatte die Arbeitsgruppe, basierend auf der Auswertung der Befragung, eine Fahrtstrecke erarbeitet und bedarfsgerechte Haltepunkte für den Einkaufsbus ermittelt.
Bei einer Testfahrt mit dem dafür vorgesehenen Kleinbus wurde im November 2010 von Silvia Fischer und Bernhard Strümper die ausgearbeitete Fahrtstrecke mit den Haltepunkten geprüft und die Aufenthaltszeiten ermittelt. Diverse Änderungen aufgrund der dabei gewonnenen Erkenntnisse flossen in die weitere Planung ein. Daraufhin konnte ein Fahrplan entworfen werden. Dieser sieht - bis heute - Fahrten an zwei Werktagen (Dienstag und Freitag) im Zeitrahmen von 8.50 Uhr (Beginn) bis 12.05 Uhr (Ende) vor.
Silvia Fischer informierte in zahlreichen Artikeln über das Projekt „Einkaufsbus“. Sie entwarf Plakate und war in dieser Zeit Antrieb und Motivatorin für ihre Gruppenmitglieder.
Am 2. September 2011 war es dann soweit und der Einkaufsbus startete seine „Jungfernfahrt“. Seither ist er regelmäßig in Estenfeld und Mühlhausen unterwegs, heißt es weiter in der Mitteilung.
Der langjährige Erfolg des Busses ist vor allem den zahlreichen ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern zu verdanken, die die Haltestellen ansteuern.
Klaus-Dieter Krüger, Christiana Metz, Egon Fischer, Inge Göb, Berthold Hepf und Alfred Buchholz waren die Fahrer und Fahrerinnen der "ersten Stunde"
Alfred Buchholz war von September 2011 bis zur Unterbrechung wegen Covid 19 dabei. Berthold Hepf von September 2011 bis Mitte 2017, Dorothea Mlynek seit Ende 2017, Harald Walter seit Mitte 2019, Christine Seemüller seit Mitte 2020. Klaus Regnat und Jörg Motschmann waren 2016/2017 Springer.
Zehn Jahre später fährt er immer noch. Und zu verdanken sei dies nicht zuletzt dem besonderen Einsatz der Agenda 21 und insbesondere Karin Schneider, die als Managerin die Einteilung der Fahrerinnen und Fahrer vornimmt.
Die Agenda 21-Arbeitsgruppe „Familie - Soziales - Jugend“ weist darauf hin, dass der Bus nicht nur für Senioren gedacht ist. Er könne kostenlos von allen in Estenfeld und Mühlhausen genutzt werden, egal, welchen Alters, ob mit oder ohne Behinderung. Mit der Nutzung des Busses werde die Umwelt geschont und die Parkplatzsuche entfalle.
Seit nunmehr zehn Jahren trage die Einführung des Einkaufsbusses zur Verbesserung der Lebensqualität in Estenfeld und Mühlhausen bei.
Um dieses besondere Engagement zu ehren, fand kürzlich eine Jubiläumsfeier, für die Fahrerinnen und Fahrer statt. Dieses Treffen wurde auch für regen Austausch genutzt, bei der auch die eine oder andere neue Idee für den Einkaufsbus entstanden sei, heißt es abschließend in der Mitteilung.