Wie verhält sich König Charles, wenn mal keine Kameras und Mikrofone auf ihn gerichtet sind? Diese Frage kann nun die Margetshöchheimerin Fabienne Weiß beantworten. Die 41-Jährige ist Mitglied des RIAS Kammerchors in Berlin und gemeinsam mit 13 weiteren Sängerinnen und Sängern war sie am Mittwoch im Schloss Bellevue zu Gast. Der Chor durfte das Staatsbankett des Bundespräsidenten zu Ehren der britischen Majestäten König Charles III. und Königsgemahlin Camilla musikalisch untermalen.
"Er war sehr entspannt, interessiert und unheimlich zugewandt", erzählt Fabienne Weiß im Gespräch mit der Redaktion. Nach dem Essen habe es einen kleinen Empfang gegeben, bei dem die Sängerin sogar auch persönlich ein paar Worte mit dem König wechseln konnte. Weiß habe König Charles als freundlichen Menschen kennengelernt, der sich "sehr interessiert an Kunst und Kultur zeigte".
Dabei war es ihr erster Kontakt mit dem britischen Monarchen, jedoch nicht ihr erster Besuch im Schloss Bellevue. Der RIAS Kammerchor habe bereits des Öfteren schon für den Bundespräsidenten gesungen. Nicht nur für Frank-Walter Steinmeier, auch sogar schon für Richard von Weizsäcker (1984 bis 1994).
Fabienne Weiß pendelt zwischen Margetshöchheim und Berlin
Dargeboten wurden zu Beginn zwei Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Frühlingsfeier und Abschied vom Walde. Später standen Love Bade Me Welcome von Judith Weir sowie das Walisische Volkslied Suo Gân in einer Bearbeitung vom Chefdirigenten Justin Doyles auf dem Programm.
"Es ist für den RIAS Kammerchor Berlin und seinen Chefdirigenten Justin Doyle eine große Ehre und Freude gleichermaßen, das Staatsbankett des Bundespräsidenten zu Ehren des englischen Königspaares im Schloss Bellevue musikalisch begleiten zu dürfen", wird Chordirektor Bernhard Heß in einer Pressemitteilung zitiert. Im Anschluss wurde König Charles und dem Bundespräsidenten die neue CD des Chores mit Krönungsmusiken Georg Friedrich Händels und William Crofts überreicht, die demnächst erscheinen wird.
Fabienne Weiß ist studierte Opersängerin und singt bereits im achten Jahr als Sopran im RIAS Kammerchor Berlin. Ihren Hauptwohnsitz hat sie jedoch nach wie vor in Margetshöchheim. "Wir arbeiten projektweise in Berlin. Wir proben ein bis zwei Wochen am Stück, daraufhin finden dann die Konzerte statt. Wir arbeiten also sehr komprimiert", erklärt sie. Deshalb könne sie in der projektfreien Zeit immer nach Hause nach Unterfranken fahren.