Der neue Kaufmännische Direktor des Uniklinikums Würzburg heißt Philip Rieger. Die Herausforderungen der Corona-Krise haben seine ersten Dienstwochen geprägt.
Seit Anfang April ist Rieger der neue Kaufmännische Direktor des Uniklinikums Würzburg (UKW). Er trat laut Pressemitteilung die Nachfolge von Anja Simon an, die nach rund acht Jahren in dieser Position ans Universitätsklinikum nach Freiburg wechselte.
Rieger ist Jurist. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leopold-Wenger-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach dem Referendariat wechselte er 2008 als juristischer Beamter ins bayerische Wissenschaftsministerium.
Rieger übernimmt eine wirtschaftlich gesunde Einrichtung
Als Referent des Vorstands am Klinikum der Universität München hatte er ab 2012 Gelegenheit, die Abläufe eines Universitätsklinikums kennenzulernen. Er bewarb sich 2013 erfolgreich auf die Stelle als Leiter der Personalabteilung.
Im selben Jahr wurde Rieger Stellvertreter des Kaufmännischen Direktors und Geschäftsführer der mit Reinigung und Versorgung betrauten Tochtergesellschaften. Von Ende 2016 bis Mitte 2017 fungierte er kommissarisch als Kaufmännischer Direktor.
Sein neuer Arbeitgeber ist für Rieger aus mehreren Gründen attraktiv: Das UKW stehe wirtschaftlich ausgezeichnet da. Es sei eines der wenigen Universitätsklinika in Deutschland, das in den vergangenen Jahren konsequent Überschüsse erzielte. Ein weiterer Pluspunkt sei für ihn die vergleichsweise weit fortgeschrittene Digitalisierung.
Erwerb des Erweiterungsgeländes Nord als Geniestreich
Als Geniestreich von Politik und Vorstand bezeichnet er den 2019 abgeschlossenen Erwerb des Erweiterungsgeländes Nord. "Natürlich sind allein bis zum Baubeginn noch viele Aufgaben zu meistern", weiß Rieger. Aber die alten Gebäude seien gerade während der Corona-Krise besonders schwierig zu bewirtschaften.
Seinen Empfang in Würzburg beschreibt Rieger als offen und freundlich, "auch wenn die Corona-Krise persönliche Treffen erschwert und die durchgeführten Videokonferenzen etwas Künstliches haben". Generell prägte und prägt die Pandemie seine ersten Wochen am UKW. Geschätzt ein Drittel seiner Arbeitszeit widme er diesem Thema.
Die Corona-Krise belastet auch die wirtschaftliche Lage
Die Corona-Krise belastet auch die wirtschaftliche Lage des Klinikums. "Nach behördlicher Maßgabe behandeln wir derzeit nur unaufschiebbare sowie Corona-Fälle. Der restliche Patientenbetrieb, mit dem wir sonst unsere Erlöse generieren, wurde völlig zurückgefahren. Die Frage ist nun, wie wir uns in dieser Zeit finanzieren", sagt Rieger.
Zwar gebe es mit dem sogenannten Rettungsschirm ein erstes Programm zur Finanzierung der Krankenhäuser. Für die Universitätsklinika mit ihren hohen Vorhaltekosten und komplexen Behandlungen seien diese Programme aber nicht ausreichend.
Dessen ungeachtet gehört es zu seinen Zielen, mit dem Klinikum positive Jahresergebnisse zu erzielen und als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. "Wichtig ist mir, die Mitarbeiter bei allen Entscheidungen mitzunehmen sowie die bislang gepflegte Kultur der Kommunikation und Wertschätzung fortzusetzen", betont der neue Direktor.