Ergänzt durch einen Festplatz erfährt das Neubau-Projekt der Veranstaltungshalle der Gemeinde Waldbrunn seine Vervollständigung als künftiges gesellschaftliches Zentrum. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates präsentierte Architekt Johannes Hettiger dazu dem Gremium die entsprechende Entwurfsplanung - und auf Nachfrage durch Alexander Kehr (SPD) auch eine Prognose zu den voraussichtlichen Gesamtkosten. Insbesondere dies schien auch für Andreas Baumeister (CSU) von Bedeutung, nachdem "diesbezüglich die wildesten Gerüchte und horrende Summen im Ort kursieren."
Mit den im Februar 2019 vorgestellten Planungen zum Neubau einer Veranstaltungshalle als Ersatz für das in seiner Substanz angegriffene Haselberghaus legte das Architekturbüro Gruber Hettiger Haus auch eine Kostenkalkulation vor. Im November 2021 erfolgte der Spatenstich zum Ersatzneubau auf dem Gelände des ehemaligen Festplatzes. Zwischenzeitlich geht die Fertigstellung der Haselberghalle ihrer Vollendung entgegen. Für das kommende Jahr gebe es laut Bürgermeister Markus Haberstumpf (CSU) sogar bereits die ersten Nutzungsanfragen.
300 Quadratmeter große Terrasse
Die erfolgte Bauausführung entspreche fast vollständig der ursprünglichen Planung, informierte Architekt Johannes Hettiger das Gremium. Laut Architekt erfuhr die Planung jedoch eine sinnvolle Ergänzung durch den Bau von unterirdischen Regenrückhaltebecken sowie einer Zisterne. Die so gesammelten Niederschläge können zur nachhaltigen Bewässerung der Grünanlagen im Umfeld der Halle genutzt werden.
Ebenso stylisch wie die auffällige Kubatur des Gebäudekomplexes soll darin auf Vorschlag des Architekten auch eine etwa 300 Quadratmeter große Terrasse parallel zur verglasten östlichen Fassade integriert werden. Diesem Vorschlag schloss sich der Gemeinderat in der jüngsten Beratung an. Weiteren Informationsbedarf machte das Gremium allerdings geltend hinsichtlich der gewünschten Beschattungsvarianten.
Zustimmung erteilte der Gemeinderat hingegen der Planung für den an die Terrasse direkt anschließend vorgesehenen Festplatz. Die als Wiese beabsichtigte Ausführung bei einer Größe von etwa 2800 Quadratmeter überraschte allerdings das Gremium. Die hierzu, und für die unterhalb der südlichen Fassade entstehende Zufahrt zum Festplatz, machen größere Erdbewegungen notwendig. Als Glücksfall bezeichnete der Architekt deren voraussichtliche Verwendung. Wie Bürgermeister Markus Haberstumpf bestätigte, werde ein Großteil der Erdbewegung auf örtlichen Baustellen verwertet, wodurch sich die Abfuhr- und Entsorgungskosten reduzieren.
Verzicht auf zweite Zufahrt
Nach ausführlicher Diskussion plädierte das Gremium im Verlauf der Beratung mehrheitlich für den Verzicht auf eine zweite mögliche Zufahrt zum Festplatz von einem Flurweg aus. "Mit dem vom Gremium bewilligten Entwurf kann die Planung für den Festplatz samt Zufahrt weiter verfolgt werden in Richtung Ausschreibung", fasste Haberstumpf die Beratung zusammen.
Hellhörig wurden die Ratsmitglieder bei der Frage von Alexander Kehr nach den aktuell geschätzten Gesamtkosten. Hierzu verwies Architekt Johannes Hettiger zunächst auf die der Planung vom Februar 2019 zugrundeliegende kalkulierte Summe von 9,83 Millionen Euro. "Was ausgelöst durch Pandemie und Ukraine-Krieg seither passierte auf dem Bausektor, neben der Auswirkungen der Inflation, ist jedem bekannt", betonte der Architekt. Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte samt der ergänzenden Ausführungen gehe er mit Blick auf die voraussichtlichen Gesamtkosten von einer Kostensteigerung von etwa fünfzehn Prozent aus, erklärte der Architekt.