
Wenn der Ringpark gleichzeitig zur Bühne, zum Kinderspielplatz und zum stimmungsvollen Biergarten unter schattigen Bäumen wird: Gut 10.000 Besucher wurden von Freitag bis Sonntag an einem fast perfekten Sommerwochenende beim 21. Ringparkfest im Glacis zwischen Klein-Nizza und Friedrich-Ebert-Ring gezählt.
Das erste Wochenende im August ist seit 1995 die Zeit, in der im Ringpark immer am meisten los ist. „Es ist wieder hervorragend besucht, wir hatten aber auch unglaubliches Glück mit dem Wetter. So einen dicken Regenschauer wie beim Aufbau am Donnerstag hätten wir nicht gebraucht“, sagte der städtische Organisator Christoph Wehnert am Sonntagnachmittag beim Blick über die Wiesen, auf denen sich bei hochsommerlichen Temperaturen an Biertisch-Garnituren und Liegedecken mehrere tausend Menschen tummelten. Kaum zu glauben, dass das Ringparkfest trotzdem immer noch als Geheimtipp gilt, wie Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der Eröffnung am Freitagabend betonte.
Es gab aber auch an diesem Wochenende Menschen, die zum ersten Mal dabei waren. Zum Beispiel der ehemalige städtische Kulturmanager Johannes Engels, der in den vergangenen Jahren wegen der Organisation des Hafensommers nie Zeit fand, das Ringparkfest zu besuchen. Er brauchte nicht lange, um den Charme der Veranstaltung zu verstehen: „Es gefällt mir sehr gut. Die Stimmung ist gelassen und heiter, es ist entspannter und friedlicher, als man es zum Beispiel von manchen Weinfesten kennt. Auch vom Musikprogramm bin ich sehr angetan“, so Engels.
Die entspannte Stimmung im Schatten der alten Ringpark-Gehölze, ein abwechslungsreiches Programm für die Kinder und Musik für jeden Geschmack auf der kleinen Bühne – viel mehr als das braucht es nicht für ein schönes Ringparkfest, wenn das Wetter passt. „In den vergangenen Jahren war immer ein Tag mit schlechtem Wetter dabei, in diesem Jahr hatten wir besonderes Glück“, meinte der Chef des städtischen Gartenamtes, Dieter Müller. Er und sein Team informierten die Besucher über das Glacis, seine vielfältige Pflanzenwelt mitten in der Stadt und die Sanierung der Teichanlage von Klein-Nizza, die nach eineinhalb Jahren im Herbst abgeschlossen sein wird.
Auch die beiden Führungen von „Stadtbilderklärer“ Willi Dürrnagel lockten wie gewohnt viele Bürger an – am Samstag führte er gut hundert Menschen zu Denkmälern und besonderen Stellen im und am Ringpark. Einzige Änderung in diesem Jahr: Die Security wurde nach den Amokläufen und Anschlägen in Heidingsfeld, München und Ansbach personell aufgestockt – zu tun hatten sie nichts. „Es gab keinerlei Vorkommnisse, aber die Leute sind froh, dass aufgepasst wird. Das haben die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes von den Besuchern als Rückmeldung bekommen“, berichtete Christoph Wehnert. Er hat nicht vor, an der erfolgreichen Veranstaltung in Zukunft etwas zu verändern: „Wenn wir das Ringparkfest in den nächsten zehn Jahren genauso durchführen können, bin ich sehr zufrieden.“

