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Würzburg
Entschädigung für Missbrauchsbetroffene: Bistum Würzburg zahlte 2023 insgesamt 229.500 Euro
Neben der Höhe der Anerkennungsleistungen gab Bischof Franz Jung bei der Jahresauftaktkonferenz auch die Zahl der neuen Missbrauchsvorwürfe bekannt.
Bischof Franz Jung auf der Jahresauftaktkonferenz der Diözese Würzburg. 
Foto: Markus Hauck (POW) | Bischof Franz Jung auf der Jahresauftaktkonferenz der Diözese Würzburg. 
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 30.01.2024 02:53 Uhr

Das Bistum Würzburg hat im Jahr 2023 insgesamt 229.500 Euro an Anerkennungsleistungen an Missbrauchsbetroffene gezahlt. Das gab Bischof Franz Jung auf der Jahresauftaktkonferenz des Bistums im Würzburger Burkardushaus bekannt. 2022 betrug die Höhe der Entschädigung eine halbe Million Euro.

Von den gezahlten 229.500 Euro wurden 8000 Euro von Ordensgemeinschaften übernommen. Der Gesamtbetrag verteilt sich auf Anträge ab 2021. Den Angaben zufolge entfielen 58.500 Euro auf Anträge aus dem Jahr 2023. Ein Jahr zuvor waren es 146.000 Euro und 2021 rund 25.000 Euro.

Insgesamt wurden 15 Anträge auf Anerkennung des Leids gestellt

Bischof Jung betonte erneut, dass ihm die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg und der Kontakt "zu unseren Betroffenen" ein wichtiges Anliegen sei. Ein Bestandteil sei das Verfahren zur Anerkennung des Leids.

Insgesamt seien im vergangenen Jahr 15 Anträge gestellt worden. Drei davon waren Erstanträge, fünf sogenannte Wiederholungsanträge (um neue Informationen ergänzte Anträge). Sieben Betroffene hätten von der im Jahr 2023 eingeführten Möglichkeit des Widerspruchs gegen einen Bescheid der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) Gebrauch gemacht, so Bischof Jung.

Von diesen 15 Anträgen habe die UKA sechs beschieden. Fünf Anträgen auf Anerkennung des Leids habe die Kommission zugestimmt, einen Widerspruchsantrag abgelehnt. Die Höhe der Anerkennungszahlungen betrugen 8000 Euro (neuer Antrag), 3000 Euro (Widerspruch) und bei drei Anträgen insgesamt 47.500 Euro (ergänzte Anträge).

Unabhängige Ansprechpartner nahmen sechs neue Vorwürfe entgegen

Die Juristen Professor Alexander Schraml und Sandrina Altenhöner sind in der Diözese Würzburg die unabhängigen Ansprechpartner für Opfer sexuellen Missbrauchs. Ihnen wurden 2023 sechs relevante neue Missbrauchsvorwürfe im strafrechtlichen Sinne und Grenzüberschreitungen unterhalb der Schwelle übermittelt.

Zwei Vorwürfe richten sich gegen Priester der Diözese Würzburg, zwei andere Vorwürfe gegen Personen, die für die Diözese ehrenamtlich tätig sind. Ein Vorwurf richtet sich gegen einen verstorbenen Priester der Diözese Würzburg, ein weiterer gegen einen verstorbenen Ordensmann, der für das Bistum tätig war.

Die unabhängigen Ansprechpartner für Betroffene sexuellen Missbrauchs der Diözese Würzburg sind Professor Alexander Schraml und Sandrina Altenhöner. Kontakt per E-Mail: alexander.schraml@missbrauchsbeauftragte-wuerzburg.de sowie sandrina.altenhoener@missbrauchsbeauftragte-wuerzburg.de. Info im Internet: www.bistum-wuerzburg.de/seelsorge-hilfe-beratung/missbrauch

 
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  • Klaus Fiederling
    es gibt halt hier wieder diejenigen,die gleich ihre Zeigefinger gegen die Kirche heben müssen,
    immer das gleiche getue.
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  • Udo Albrecht
    Ja, meine Frage lautet: Aus welchem "Topf" werden die Zahlungen an die Missbrauchsbetroffenen finanziert? Das wäre für mich ein essentieller Bestandteil des Beitrages gewesen.
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  • Reinhard Opel
    hallo Herr Albrecht, aus dem "Topf" der Kirchensteuer, diese Steuer wurde von der hart arbeitenden Bevölkerung bezahlt.
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  • Herbert Stapff
    Wenn die "Kirche" 229.000 je Missbrauchsopfer zaqhlen würde, wäre das eine Schlagzeile wert. Aber so? Nur lachhaft diese Aufarbeitung. Aber gleichzeitig Millionengewinne machen.
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  • Reinhard Opel
    äh, jetzt muß ich mal nachfragen, das Bistum Würzburg zahlt für Missbrauchsbetroffene 229.500 Euro. woher hat die Kirche das Geld ?? von den Kirchensteuer Zahlenden !!
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  • Christine Jeske
    Sehr geehrter Herr Opel, sehr geehrter Herr Albrecht,
    für die Leistungen in Anerkennung des Leids werden keine Kirchensteuereinnahmen herangezogen, sie werden laut Bistum Würzburg vom Bischöflichen Stuhl übernommen.
    Freundliche Grüße aus der Redaktion
    Christine Jeske
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  • Reinhard Opel
    hallo Frau Jeske, und finanziert sich der Bischöfliche Stuhl ?
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  • Christine Jeske
    Sehr geehrter Herr Opel,
    dazu finden Sie z.B. Informationen auf der Internetseite des Bistums unter
    https://jahresueberblick.bistum-wuerzburg.de/finanzen/
    bzw.:
    https://jahresueberblick.bistum-wuerzburg.de/haushalte/

    Dort steht u.a.:
    Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg ist Vermögensträger zahlreicher Immobilien der Diözese Würzburg ... Aus den Mieteinnahmen für diese Immobilien sowie weiterhin aus Zinsen, Dividenden und Grundstücksverkäufen erwirtschaftet der Bischöfliche Stuhl seine Erträge.
    Freundliche Grüße aus der Redaktion
    Christine Jeske
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