
"Jede Ente hilft!" - so lautet auch in diesem Jahr das Motto beim inzwischen 18. Wildwasser-Entenrennen, das am 18. Mai um 15 Uhr auf und unter der Alten Mainbrücke gestartet wird. Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens in diesem Jahr hat der Verein "Wildwasser Würzburg e.V." einen besonderen Wunsch an alle Würzburgerinnen und Würzburger: Die rund 7000 zur Verfügung stehenden kleinen gelben Bade-Enten sollen möglichst komplett ins Rennen geschickt werden. "Das wünschen wir uns von unseren treuen Enten-Fans. Sie helfen uns damit nicht nur finanziell, sondern stärken uns auch in unserer täglichen Arbeit den Rücken", sagt Wildwasser-Geschäftsführerin Antje Sinn.
Eine Ente ist zum Preis von 4 Euro zu haben. Die kleinen Plastik-Tierchen und den Teilnahmeschein gibt es an den kommenden Wochenenden am Wildwasser-Infostand in der Fußgängerzone zu kaufen. Jede Renn-Ente bekommt eine eigene Startnummer. Dann wird es wie immer vom Wind und von der Strömung abhängen, welche Enten am schnellsten das Ziel am Viehmarkt-Parkplatz erreichen. Dort werden sie von der DLRG aus dem Wasser gefischt. Die ehrenamtlichen Helfer fangen auch Ausreißer ein und sorgen dafür, dass die Gewinner-Nummern in der richtigen Reihenfolge notiert werden.
Über 1600 Preise winken den Gewinnern
Für die schnellsten Enten haben zahlreiche Firmen aus der Region über 160 Preise gestiftet - Hauptgewinne sind in diesem Jahr ein Fahrrad der Marke "Bergamont" von Velo Momber, zwei Jahres-Abonnements im Kanu-Erlebniscenter Waterwalker und ein Jahr Fitness und Sauna beim SV 05 Würzburg.
Als Reinerlös der beliebten Benefiz-Aktion, die bei schönem Wetter sicher wieder einige tausend Zuschauer auf die Alte Mainbrücke und an die beiden Mainufer locken wird, sind laut Antje Sinn im vergangenen Jahr rund 18 000 Euro übrig geblieben: "Damit können wir mindestens eine halbe Stelle einer Psychologin finanzieren." Außerdem dient das Entenrennen seit inzwischen 17 Jahren dazu, die Menschen auf die Arbeit des Vereins aufmerksam zu machen.
Seit drei Jahrzehnten Hilfe bei sexueller Gewalt
Ab 1984 traf sich in Würzburg die erste Selbsthilfegruppe für Opfer von sexuellem Missbrauch. 1989 wurde der Verein "Wildwasser Würzburg e.V." gegründet, der seit inzwischen drei Jahrzehnten Hilfe und Beratung für Mädchen und Frauen anbietet, die sexuelle Gewalterfahrungen gemacht haben. Die Beratungsstelle wurde 1993 gegründet und wird von der Stadt, den Landkreisen und der Notrufförderung des Freistaats Bayern finanziert. Um das Beratungs- und Therapieangebot aufrecht erhalten und erweitern zu können, gibt es Veranstaltungen wie das Entenrennen.
2018 wandten sich betroffene Mädchen und Frauen oder ihre Angehörigen und Partner mit 434 Erstanfragen an die Beratungsstelle: "So viele wie noch nie zuvor", betont Antje Sinn. Nach den jüngsten Missbrauchs-Verdachtsfällen durch einen Logopäden in einer Würzburger Kindertagesstätte hat der Beratungsbedarf durch Hilfe suchende Eltern noch einmal zugenommen.
Unterstützt wird der Verein bereits seit dem 4. Entenrennen im Jahr 2005 vom Stadtmarketing-Verein "Würzburg macht Spaß", für WümS-Geschäftsführer Wolfgang Weier eine Selbstverständlichkeit: "Die Arbeit dieses Vereins kann man gar nicht genug unterstützen." Seit 2010 und damit zum zehnten Mal in Folge zeichnet WümS für das Rennen der "Big Ducks" für Firmen, Vereine und Gruppen verantwortlich.
"Big Ducks" starten auf dem Wasser
Jede große Ente kostet 40 Euro und hat gleich zwei Chancen auf attraktive Preise: Zum einen beim Schönheitswettbewerb im Vorfeld des Entenrennens und zum anderem beim Rennen auf dem Main selbst. Während die kleinen Enten aus einer Baggerschaufel von der Alten Mainbrücke aus ins Rennen geschickt werden, starten die "Big Ducks" aus einer Reuse auf dem Wasser. In diesem Jahr gibt es zum ersten Mal eine zweite Startvorrichtung: "Damit können wir endlich 80 Enten starten lassen und Wildwasser mit rund 3000 Euro unterstützen", so Weier.