Wie können nur zwei Musiker wie eine ganze Band klingen? Das fragten sich Mitte Mai die Besucher des Broom Bezzums Konzert im Zeller Kulturkeller. Die Antwort konnte die Gruppe den Gästen vor Augen (und Ohren) führen. Die beiden englischen Folkmusiker Andrew Cadie und Mark Bloomer, beide wunderbare Sänger und Multiinstrumentalisten, kombinierten Gesang und Instrumente, was das Zeug hielt. Mit großer Spielfreude boten sie ein abwechslungsreiches Programm aus komplexen Songarrangements und Tanzmelodien aus England. Der zweistimmige Harmoniegesang wurde von Gitarren- und Bouzouki-Klängen sowie Bassbeats eingebettet, die Melodien mitreißend auf Fiddle oder Dudelsack dargeboten. Andrew Cadie ist ein Meister des Spiels auf den balggeblasenen Northumbrian Smallpipes, die seit mehr als 250 Jahren in seiner englischen Heimat, in der nordöstlichen Grafschaft Northumberland, die lokale Musikkultur bereichern. Was die anwesenden Musiker unter den Zuschauern erstaunte war, dass sich der Musiker bei seinen Songs gleichzeitig mit der Geige oder dem Dudelsack begleitete und dabei eine zweite Stimme oder Harmonien spielte. "Das ist absolut anspruchsvoll. Viele Violinisten können kaum ein Wort sprechen, während sie spielen – geschweige denn singen", erklärte ein Geigenspieler, der für das Konzert extra aus Scheinfeld angereist war. Auch der kommunikative Unterhaltungswert des Abends war sehr hoch. Die trockenen und von schwarzem, englischen Humor geprägten Ansagen kamen bei den Gästen gut an. Vor allem bei den vielen "Native Speakers"- aus Irland, Schottland, Wales, England und Amerika, die an diesem Abend den Weg in den Kulturkeller gefunden hatten. Die Zellerinnen und Zeller sowie Gäste aus Stadt und Land hatten ebenfalls ihre Freude an der Darbietung der sympathischen Musiker und dem gelungenen Kulturabend. Die nächste Kulturkeller-Veranstaltung des Arbeitskreises Kultur Zell am Main, mit der Kabarettistin Franziska Wanninger, findet erst im September statt.