Im alten Pfarrgarten neben dem neuen Dorfgemeinschaftshaus in Herrnberchtheim soll der neue Spielplatz verwirklicht werden. Dazu hat sich eine Elterngruppe gefunden, die das Ganze in die Hand nimmt. In Herrnberchtheim war die Verlegung des Spielplatzes von der Ortsmitte zum Dorfgemeinschaftshaus als neuen Treff- und Dorfmittelpunkt schon lange geplant. Somit waren auch die Planungen der Eltern weit gediehen. Im Vorfeld hatte es eine Online-Umfrage zum Spielplatz gegeben. 92 Rückmeldungen bei 100 Haushalten habe es gegeben, freute sich Markus Smietana. Das spreche für den Ort.
Auch Bürgermeister Karl Schmidt spürt in Herrnberchtheim nach dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses eine Aufbruchstimmung. Derzeit gebe es 37 Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre, informierte Schmidt, der daran erinnerte, dass die Gemeinde Ippesheim im Jahr 2021 mit 4,4 Kindern auf 1000 Einwohner Schlusslicht bei der Geburtenrate im Landkreis gewesen sei.
Die alten Geräte ziehen teilweise mit um
Die bestehenden Spielgeräte am alten Spielplatz sollten nach ihrem Abbau mit umziehen, der neue Spielplatz sollte nur durch neue Spielgeräte ergänzt werden. So hatte der Gemeinderat bereits dem Kauf einer Seilbahn für 8000 Euro zugestimmt, die mit 4800 Euro über das Leader-Programm gefördert wird, den anderen Teil zahlt die Gemeinde.
Doch da tauchte ein Problem auf: Der Abbau erwies sich als nicht so einfach wie gedacht. Manche Geräte waren so eingebaut, dass sie nun nicht mehr aufgestellt werden können. Also hieß es für die engagierte Elterngruppe, für die Markus Smietana das Projekt im Gemeinderat vorgestellt hatte, umdenken. Denn nur die Rutsche und die Tischtennisplatte können mit umziehen, eventuell vielleicht noch das Karussell. Der Rest der zum Teil 20 Jahre alten Spielgeräte kann nicht mehr verwendet werden.
"Das hat uns die Kalkulation verhagelt", räumt Smietana ein. Doch die Elterngruppe konnte dies vom Vorhaben nicht abbringen. Schließlich hatte ein Spielplatzplaner bereits einen Entwurf entwickelt. Durch die notwendige Ersatzbeschaffung von Spielgeräten erhoffte man sich von der Gemeinde die Übernahme des Fehlbetrags von rund 11.300 Euro. Der Beschluss fiel zur Freude der Eltern im Marktgemeinderat einstimmig.
Begeistert vom Engagement der Eltern
Die Spielplatzinitiative kümmert sich um die Planung und Realisierung des Spielplatzes sowie um den Aufbau der Geräte. Neu wird zum Beispiel eine Nestschaukel sein. Vorgesehen sind auch noch ein Bodentrampolin und ein Piratenschiff. Diese Wünsche werden aber nur Wirklichkeit, wenn die Eltern dafür die Finanzierung hinbekommen. Rund 22.600 Euro werden benötigt. 6900 Euro sind über das Regionalbudget eingeplant. Die restliche Summe soll durch Spendenaufrufe und eine Crowdfunding-Aktion über eine Bank finanziert werden. Smietana weiß auch von einem Dart-Turnier der Landjugend, bei dem die Einnahmen aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf für den Kauf der Spielgeräte zur Verfügung gestellt werden.
Der Gemeinderat war schon einmal begeistert vom Konzept und dem Engagement der Eltern. "Wenn die Herrnberchtheimer etwas in die Hand nehmen, dann wird es auch etwas", zeigte sich zum Beispiel Gemeinderätin Christina Alt zuversichtlich.
Der Gemeinderat hat aber auch die anderen beiden Ortsteile im Blick. Deren Spielplätze werden in der Investitionsplanung berücksichtigt.