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EISINGEN
Eisinger Grundschule wird saniert
Die Grundschule Eisingen muss saniert. Bürgermeisterin Ursula Engert und Schulleiter Thomas Blendinger begutachteten die Pläne, wonach der älteste Teil der Schule aus dem Jahr 1962 abgerissen wird.
Foto: Wilma Wolf | Die Grundschule Eisingen muss saniert. Bürgermeisterin Ursula Engert und Schulleiter Thomas Blendinger begutachteten die Pläne, wonach der älteste Teil der Schule aus dem Jahr 1962 abgerissen wird.
Von unserer Mitarbeiterin Wilma Wolf
 |  aktualisiert: 23.10.2017 03:04 Uhr

Die Grundschule Eisingen muss dringend saniert werden. Der Gemeinderat entschied sich in seiner letzten Sitzung für eine Teilsanierung mit Abbruch des ältesten Gebäudes und anschließendem Neubau. Die Kosten belaufen sich auf 5,3 Millionen Euro.

Aus insgesamt drei Gebäudeteilen besteht die Grundschule Eisingen. Bauteil eins (Baujahr 1962) und Bauteil zwei (Baujahr 1968) beherbergen Klassenräume und Verwaltung, Bauteil drei (Baujahr 2001) die Schulturnhalle, die nicht saniert werden muss.

Bei den ersten beiden Gebäuden gibt es diverse Mängel: fehlende Barrierefreiheit innen und außen, unzureichende Wärmedämmung der Hülle, veraltete Gebäudetechnik, mangelhafte Raumakustik, mangelhafter Brandschutz und problematische Dach-Wandanschlüsse.

Außerdem sei das von der Regierung geforderte Raumprogramm nicht erfüllt, erläuterte Architekt Andreas Hanisch bei der Vorstellung des Sanierungskonzeptes.

Aber er hatte auch positive Nachrichten: „Die Klassenräume in Bauteil zwei haben eine gute Größe, Ausrichtung und Belichtung.“ Und die Bausubstanz in Bauteil zwei sei gut sanierbar.

Sanierung und Abbruch

Eine Sanierung beider Bauteile sei allerdings schwierig. „Da kommen wir um einen Um- und Zubau nicht herum“, sagte Hanisch. Deshalb schlug er dem Gemeinderat die Sanierung von Bauteil zwei und den Abbruch von Bauteil eins mit einem anschließenden Neubau vor. So könnten fehlende Räume sinnvoll ergänzt und Funktionen neugeordnet werden. Außerdem werde eine echte Barrierefreiheit erreicht und die Schule sei nach Westen auch noch erweiterbar.

Dem Gremium gefiel diese Variante mehrheitlich gut. Vor allem auch im Hinblick auf die Tatsache, dass in den Fensterbänken der Schule Asbest verbaut wurde, wie ein Gutachten aus dem Jahr 2013 ergeben hat. „Es handelt sich um typische Kunststeinfensterbänke mit glatt polierter, glänzender Oberfläche, wie sie in tausenden anderer Schulen in dieser Zeit eingebaut wurden“, sagte Hardy Rückert vom Umweltinstitut isu aus Würzburg auf Anfrage.

Für das Gutachten hatte er eine Probe genommen und musste dafür an einer Stelle die sehr robuste Oberfläche der Fensterbänke erst einmal stark ankratzen. Die Bedenken eines Gemeinderates, dass freie Asbestfasern in den Räumen vorliegen, entkräftete er: „Das ist Unsinn.“ Wenn die Fensterbänke bei der Sanierung als Ganzes ausgebaut werden, würden nicht einmal beim Ausbau Asbestfasern frei. „Bei der Sanierung sollen möglichst alle gesundheitskritischen Baumaterialien und Einbauten sachgerecht ausgebaut und fachgerecht entsorgt werden“, sagte Rückert.

Kostensteigerung

Bleibt dennoch ein Wermutstropfen bei der Sanierung: Die derzeit geschätzten Kosten von über 5,3 Millionen Euro. Bei den ersten Überlegungen zur Generalsanierung der Grundschule war man von 3,1 Millionen Euro ausgegangen.

„Bei diesen Kosten sind wir sehr erschrocken, das ist eine große Hausnummer“, sagte Bürgermeisterin Ursula Engert. Denn die Haushaltssituation und die freie Finanzspanne der Gemeinde Eisingen seien angespannt. Deshalb hat sie bei der Regierung nach möglichen Fördermitteln angefragt. Rund 2,5 Millionen Euro seien in Aussicht gestellt worden.

Der Gemeinderat fasste nach ausführlicher Diskussion den Grundsatzbeschluss, Bauteil zwei der Grundschule zu sanieren sowie Bauteil eins abzureißen und dafür einen Neubau zu erstellen. Der Beschluss erfolgte mit einer Gegenstimme.

Zwei Bauabschnitte

Als nächstes sollen Fachingenieure beauftragt und die Regierung beteiligt werden. Die Sanierung soll in zwei Bauabschnitten erfolgen. Bürgermeisterin Engert geht von einer Planungsphase von einem Jahr und einer Bauzeit von zwei Jahren aus. Deshalb war man sich einig: „Wir müssen zügig anfangen.“

„Wir freuen uns sehr, dass es jetzt losgeht und dass wir für unsere Kinder ein schöne, moderne Lernlandschaft bekommen“, sagte Schulleiter Thomas Blendinger bei einem Ortstermin. Die Variante mit Sanierung und Teilabbruch komme ihm sehr entgegen, weil dadurch die in Bauteil zwei schönen großen Klassenräume erhalten bleiben. Die wären bei einem kompletten Neubau nicht mehr möglich, meint er.

 
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