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Eisingen
Eisingen: So steht es um Kita und Grundschule
Marius Flegler
 |  aktualisiert: 09.05.2021 02:16 Uhr

Der Teilneubau der Grundschule Eisingen schreitet weiter voran. "Bauteil 3", also der Aufbau einer Technikzentrale in den Nebenräumen der Turnhalle, ist bereits abgeschlossen. Die Technik sei schon einsatzbereit, wie der Würzburger Architekt Andreas Hanisch vor dem Bauauschuss der Gemeinde erklärte.

In seiner letzten Sitzung beschäftigte sich das Gremium nun mit dem Farb- und Materialkonzept für die Klassenräume. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Ursula Engert und der Schulleitung habe man schon im Januar den Schulmöbelhersteller VS in Tauberbischofsheim aufgesucht, um erste Vorschläge zum Möblierungskonzept einzuholen.

Alle Klassenräume der neuen Schule sollen prinzipiell gleich gestaltet werden: Moderne Tafeln mit interaktiver Displayfläche sollen aus Sicht der Schüler vorne, in der Mitte des Raumes eingesetzt werden. Rechts daneben befindet sich eine "Mediensäule", welche unterschiedlichste Technik wie etwa Internetanschlüsse bietet. In die Wand der Eingangstür fügt sich eine Nische, welche mit Waschbecken, Seifen- und Papierspender ausgestattet ist.

Sitzschalen sollen hellgrün werden

Die Türen der Klassenzimmer sind aus Echtholz gefertigt und weisen einen senkrecht verglasten "Lichtausschnitt" auf. Außerdem sollen Schränke und eine Seitentafel am Rande des Raumes platziert werden. Beim Belüftungskonzept entschied man sich für sogenannte "Einzelraumlüfter". Diese seien kostengünstiger als die Installation eines Zentralbelüftungssystems, so Hanisch.

Was die Farben angeht, habe man versucht, "alles möglichst ruhig und dabei harmonisch-freundlich zu halten", erklärte Hanisch: "Die Farben kommen mit den Schülern." Bei dem Besuch der VS Möbelwerke herrschte allerdings mehrheitlich die Meinung, dass es durchaus ästhetischen Charakter besitze, bei der Auswahl der Stühle auf eine hellgrüne Sitzschale zurückzugreifen. Des Weiteren sollen Linoleumböden verlegt und die Wände weiß verputzt werden. Um die Raumakustik zu beeinflussen, plane man außerdem mit einer abgehängten "Akustikdecke mit Rundlochung", wie man sie etwa aus gewerblichen Büroräumen kennt.

Schüler bekommen Freiraum für Selbstgestaltung

Schulleiter Thomas Blendinger zeigte sich erfreut über das vorgelegte Konzept. Auch er begrüßt die schlichte Gestaltung, welche den künftigen Grundschülern Freiraum für die Selbstgestaltung ihrer Lehrräume bietet. Über die Auswahl der Möbel selbst entscheidet letztlich der Schulverband, weshalb Änderungen noch möglich sind.

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung widmete sich dem Erweiterungsbau der Kita "Haus für Kinder". Dieser war bisher, wie auch der erste Bauabschnitt, in Holzbauweise geplant. Aufgrund von Medienberichten über den drastischen Kostenanstieg für Bauholz und der eingeschränkten Verfügbarkeit des Baustoffs hatte die Gemeinde das Architekturbüro Dold darum gebeten, zusätzlich noch eine Alternative zur ursprünglich vorgesehenen Bauweise zu erstellen.

Kürzere Bauzeit bei Holzbauweise

Architekt Martin Dold erklärte, dass aktuell nicht nur bei Holz eine Verknappung bestehe, sondern auch bei anderen Baustoffen wie Dämmung, Kunststoffen, Rohrleitungen und Fensterglas. Damit gehe automatisch auch eine Preissteigerung einher, welche sich nur schwer einschätzen lasse: "Im Moment kann man keine verlässlichen Aussagen dazu treffen, was Bauzeiten und -kosten betrifft", so Dold. Einzig, dass das Bauvorhaben kostenintensiver zu Buche schlagen werde als geplant, könne man absehen.

Die Alternative zum Holzbau bestehe im Massivbau. Im Vergleich sei der Vorfertigungsgrad bei der Holzbauweise jedoch deutlich höher, was zu einer kürzeren Bauzeit führe. Zwar können hier Lieferengpässe entstehen, diese beträfen allerdings beide Bauweisen.

Holz ist bei Raumakustik und Raumklima die bessere Wahl

Einen weiteren Vorteil am Holzbau sieht Dold darin, dass sich der Baustil des ersten Abschnittes fortsetzt. Sowohl bei der Raumakustik, als auch beim Raumklima sei Holz die bessere Wahl. Außerdem sei die Holzoberfläche robuster als verputzte Wände und die Wärmedämmung sei "wesentlich besser".

Auch Erik Reitter sieht in Holzbauten die Zukunft und sprach sich uneingeschränkt für die Holzbauweise aus. Diese habe sich auch beim ersten Bauabschnitt bewährt, pflichtete Eberhard Blenk bei. Bei der Abstimmung stimmte der Ausschuss deutlich dafür, die Bauplanung mit Holz beizubehalten. Bei optimalem Bauverlauf könne die Kita frühestmöglich im Dezember 2022 bezogen werden, so Dold.

 
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