Auf 65 Jahre priesterliches Wirken kann der emeritierte Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele zurückblicken. Mehr als 23 Jahre davon stand er an der Spitze des Bistums Würzburg. Zu diesem Eisernen Priesterjubiläum findet am Sonntag, 26. März, um 16 Uhr ein Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom statt, wie das Bistum mitteilte.
„Ich habe mich als reich beschenkt und mit einer faszinierenden Aufgabe betraut gefühlt“ – So schildert der emeritierte Bischof Paul-Werner Scheele (88) laut Mitteilung seine Emotionen am Tag der Priesterweihe im Jahr 1952. Entscheidend für seinen Weg zum Priestertum seien vor allem das Vorbild und die Erziehung durch seine Eltern gewesen, berichtet Bischof Scheele. Wenn er auf sein priesterliches Wirken zurückblicke, denke er „zuerst an alle, die mir immer wieder geholfen haben“.
Nach der Weihe durch Erzbischof Lorenz Jaeger am 29. März 1952 wirkte Scheele zehn Jahre lang als Vikar und Religionslehrer an berufsbildenden Schulen. Dort und als Assistent von Professor Dr. Fritz Hofmann an der Universität Würzburg, wo er 1964 den Doktorgrad erwarb, habe das Lehramt im Vordergrund gestanden. Er wirkte als Journalist bei der dritten und bei Teilen der vierten Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils mit, wovon er 2010 in seinem Buch „Als Journalist beim Konzil“ berichtete. Ab 1965 war Scheele als Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Fulda tätig, 1966 folgte die Ernennung zum Professor für Fundamentaltheologie an der Ruhr-Universität in Bochum. 1970 wurde er dann in Würzburg an der Julius-Maximilians-Universität zum Professor für Dogmatik berufen.
Am 9. März 1975 wurde Scheele in Paderborn zum Bischof geweiht. Im Herbst 1979 übernahm er das Amt des Bischofs von Würzburg. „Der Wahlspruch 'Friede und Freude im Heiligen Geist', den ich wählte, als ich zu meiner Überraschung zum bischöflichen Dienst berufen wurde, kennzeichnet auch meinen priesterlichen Dienst“, so Bischof Scheele laut Mitteilung.
Zu den Akzenten, die er setzte, gehörten laut Bistum unter anderem sein Einsatz für Familien, Arbeitslose und Mütter in Not. Außerdem besiegelte er die Partnerschaft mit dem tansanischen Partnerbistum Mbinga. Mit dem „Museum am Dom“ in Würzburg habe der passionierte Klavierspieler und Kunstliebhaber 2003 „Europas größte kirchliche Sammlung zeitgenössischer Kunst“ eröffnet, so heißt es.
Bischof Scheele engagierte sich zudem unter anderem als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland oder bei der Ökumenereferent der Deutschen Bischofskonferenz. 1996 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 2003 wurde er als Bischof von Würzburg emeritiert.