Das Thema "öffentlicher Personennahverkehr" bot in der jüngsten Gemeinderatssitzung Eisenheim gleich zwei Themen: die Reaktivierung der Mainschleifenbahn und das 365-Euro-Ticket. In Sachen Mainschleifenbahn machte der Gemeinderat Nägel mit Köpfen und fasste einstimmig den Grundsatzbeschluss, als Gesellschafter der Mainschleifenbahn GmbH beizutreten.
Der Anteil der Gemeinde an der Gesellschaft beträgt 5000 Euro. Am Vertrag selbst, sagte Bürgermeister Christian Holzinger im Telefonat mit dieser Redaktion, "haben sich nur wenige Kleinigkeiten geändert". Das habe aber nichts an der Tatsache geändert, "dass wir die Mainschleifenbahn natürlich fördern wollen". Holzinger sprach von einer "top Nahverkehrsanbindung an Würzburg und Schweinfurt". Insbesondere der Aspekt, dass Würzburg nun staufrei in 22 Minuten erreichbar sei, spräche für die Reaktivierung der Mainschleifenbahn.
Park & Ride-Parkplatz und Bushaltestelle
Den Eisenheimer Anteil an dieser Reaktivierung sieht Holzinger im Bau eines Park & Ride-Parkplatzes und einer Bushaltestelle samt Wendeschleife am Bahnhof Eisenheim. "So wie es aussieht, könnte es im Zug der Ortsumgehung Prosselsheim einen neuen Bahnhaltepunkt für Eisenheim geben, weiter in Richtung Prosselsheim", sagte Holzinger, was auch den Park & Ride-Parkplatz notwendig mache. Ohnehin befindet sich der Bahnhof Eisenheim oberhalb des Ortes, so dass ein solcher Parkplatz sowieso würde entstehen müssen.
Damit einher geht auch eine Zufahrtmöglichkeit zum Bahnhof selbst, für die Eisenheim zuständig wäre. Die Bushaltestelle soll auch von den Zubringerbussen angesteuert werden, die etwa von Schweinfurt über Wipfeld nach Eisenheim fahren würden. Das sei laut Holzinger Teil der Potenzialanalyse der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und zur Reaktivierung der Strecke auch vorgesehen gewesen.
So manches in dieser ganzen Planung, so Holzinger weiter, hänge natürlich auch mit der Ortsumgehung Prosselsheim zusammen. Die Signale dafür wertete der Bürgermeister als "positiv".
Zuschuss für das 365-Euro-Ticket
Ebenfalls einstimmig beschloss der Rat, sich an dem 365-Euro-Ticket für Schüler und Jugendliche zu beteiligen. Mit diesem Ticket ist es nun für die Zielgruppe möglich, im gesamten Verbundgebiet des VVM (Landkreise Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart) ein Jahr lang rund um die Uhr mit Bus, Bahn und Straßenbahn unterwegs zu sein. "Damit wollen wir unsere Jugendlichen und Auszubildenden nicht schlechter stellen als in den umliegenden Gemeinden", so Holzinger. Erst kürzlich hatte sich der Gemeinderat Estenfeld für dieses Ticket entschieden, mit dem Schüler und Auszubildende mit den oftmals gleichaltrigen Studierenden (Semester-Ticket) gleichgestellt werden können. Eisenheim beteiligt sich gemäß dem Vertrag mit 100 Euro pro Ticket, der Landkreis steuert weitere 100 Euro zu, so dass sich die Kosten für das Ticket auf 165 Euro reduziert. Für die Gemeinde Eisenheim ist ein Zuschuss von 4000 Euro jährlich prognostiziert.