Es ist laut der Stadt Aub das einzige seiner Art in Bayern, das fränkische Spitalmuseum in Aub. Vor zwanzig Jahren eröffnet, feierten die Auber am Freitag, 28. Juni, Jubiläum. Zwanzig Jahre sind es her seit der Grundsteinlegung für die Spitalbühne. Beide haben gemeinsam, dass sie ohne das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger nicht denkbar wären.
Mit einem Festakt begannen die Stadt Aub und der fränkische Heimatverein dieses Doppeljubiläum. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Kultur waren am Samstag in die Spitalkirche gekommen, um dem Festakt beizuwohnen.
Eröffnet wurde das fränkische Spitalmuseum im Rahmen des Auber Stadtjubiläum im Jahr 2004, berichtete Bürgermeister Roman Menth. Am frühen Morgen wurde seinerzeit noch auf der Baustelle gearbeitet, gerade noch rechtzeitig vor Eröffnung wurden die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. 500 Quadratmeter umfasste bei Eröffnung die Ausstellungsfläche, inzwischen sind es dreimal so viele.
Spitalmuseum in Aub wird komplett ehrenamtlich betreut und geführt
Als einziges seiner Art in Bayern stellt das Spezialmuseum die Versorgung alter und kranker Menschen beispielhaft im 19. und 20. Jahrhundert dar. Ludwig Peltzl vom Institut für Europäische Geschichte in Mainz stellte in seinem Festvortrag die Situation der Pfründner in historischer Zeit dar.
Von Anfang an ehrenamtlich geführt, geleitet von Museumsdirektor Georg Pfeuffer, wurde das Museumskonzept seither immer wieder angepasst und modernisiert. Heute führt ein Audioguide durch die 25 Stationen des Museums. Die Anlage umfasst neben dem Spitalgebäude mit seiner Kirche die als Ausstellungsraum genutzte Scheune, den Keller für kulturelle Veranstaltungen, die Bühnenanlage und den Kräutergarten. Eine künftige Erweiterung soll der Situation der jüdischen Gemeinde in Aub gewidmet werden. Die ehemalige Synagoge soll dazu integriert werden.
Einzigartig ist, dass viele Rechnungen und Aufstellungen noch im Original vorhanden sind, ein Schatz, der bisher nur teilweise gehoben wurde. Immer wieder ergänzten Sonderausstellungen das Konzept und luden zu Besuchen ein. Einzigartig ist auch, dass das Museum bis heute komplett ehrenamtlich betreut und geführt wird.
55 Personen leisteten mehr als 5000 Stunden, um die Bühne zu errichten
Im Verlauf des Festaktes schilderten Burkhard Mark und Johannes Wolf den Bau der Spitalbühne. Wo vorher der Bauhof nicht benötigte Geräte abgestellt hatte, eine baufällige Bühne in Holzbauweise stand, hatten die Planer ein kühnes Projekt aus Stahlträgern mit einem Glasdach entworfen.
"Hätten wir gewusst, was auf uns zukommt, wir hätten die Bühne nie gebaut", sagte Mark. 55 Personen leisteten mehr als 5000 ehrenamtliche Stunden, um die Bühne zu errichten. Außer einigen professionell ausgeführten Schweißarbeiten sei die Anlage komplett in Eigenleistung errichtet worden.
In der Hauptsache waren es Mitglieder des inzwischen aufgelösten Sängerkranzes, der Stadtkapelle und der damaligen Fremdenverkehrs- und Gewerbegemeinschaft, die das Projekt stemmten. Verschiedene Fördergeber förderten den Bau. Entstanden ist ein Kulturzentrum, wie es im weiten Umkreis kein zweites gibt. Von Blasmusik bis Rock 'n' Roll, vom Kabarett bis zum Chorgesang, von der Party Safari bis zur Opernaufführung reicht die Bandbreite der Veranstaltungen, die heute auf der Spitalbühne stattfinden.
Gedenktafel in Erinnerung an freiwillige Helferinnen und Helfer enthüllt
Besonders in der Coronazeit, als in geschlossenen Räumen keine Veranstaltungen stattfinden konnten, waren Künstlerinnen und Künstler froh, hier auftreten zu können. Johannes Wolf, der Vater der Spitalbühne, sieht die Bühne die beste Werbung für die Stadt Aub, die man sich vorstellen könne.
In Erinnerung an die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer und die Zuschussgeber enthüllten Bürgermeister Roman Menth und Initiator Johannes Wolf eine Gedenktafel.
Landrat Thomas Eberth würdigte die Bühne als Beispiel dafür, was Menschen gemeinsam schaffen können. Auf die Bühne und das Museum können nach seinen Worten die Auber stolz sein.