Ohne Gegenstimme hat der Stadtrat in seiner letzten Arbeitssitzung in diesem Jahr die Haushaltssatzung für 2013 verabschiedet – nun kann sie der Regierung von Unterfranken zur Prüfung vorgelegt werden. Demnach umfasst der Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben 349 Millionen Euro, der Investitionshaushalt 65 Millionen Euro. Neue Kredite nimmt die Stadt für 5,89 Millionen Euro auf.
Ein Großteil weiterer Kredite findet sich jedoch bei den Haushalten der Eigenbetriebe wieder. Beim Entwässerungsbetrieb werden über 18 Millionen Euro für Investitionen aufgenommen, bei den Stadtreinigern 2,55 Millionen, beim Eigenbetrieb Congress-Tourismus-Wirtschaft (CTW) 8 Millionen und beim Mainfranken Theater 2,59 Millionen.
Während der Haushalt 2013 als „solide“ (Matthias Pilz/Grüne) oder „grundsolide“ (Weber/WL) bezeichnet wurde, gab es bei der mittelfristigen Finanzplanung einige Gegenstimmen. Jürgen Weber kritisierte, die Stadt drücke sich dabei „um alle Probleme, die auf uns zukommen, herum“. Sekundiert wurde er von seinem Fraktionskollegen Klaus Zeitler, der im Zusammenhang mit der mittelfristigen Finanzplanung von einem „Stadtrat der leeren Versprechungen“ sprach. Karl Graf (FDP) bemängelte, dass die eigentliche Neuverschuldung bei den Eigenbetrieben stattfinde. Gegen den Vorwurf, einen „Schattenhaushalt“ aufzubauen, wehrte sich allerdings Kämmerer Christian Schuchardt energisch. Und zur Schuldenlage konterte OB Georg Rosenthal an die Adresse seiner Vorgänger im Amt gerichtet, bei der Amtsübernahme habe er einen Schuldenberg von 260 Millionen vorgefunden. Aktuell hat die Stadt 225 Millionen Euro Schulden.
Unmut zur Haushaltsplanung 2013 äußerten Alexander Kolbow (SPD) und Matthias Pilz (Grüne) beim Thema Investitionen in das Radwegenetz. „Wir wollten hier ein Stück weiter gehen“, so Kolbow. Pilz sah in den Ansätzen alles andere als ein Bekenntnis zum Radwegebau.