"Es war ein Versuchsballon, den wir von Ox.Art gestartet haben", erklärt Renate Lindner, die Sprecherin der Gruppe. Nun könnte man als Fazit sagen, der Ballon ist zwar nicht in den Himmel geflogen, er ist aber auch nicht geplatzt, denn aufgrund des heißen Wetters konnte er nicht richtig aufsteigen. So bleibt unterm Strich: Die "Kunst zwischen Türmen" der Ochsenfurter Künstlergruppe Ox.Art war eine gute Idee und viele Künstler waren bereit in der Stadt auszustellen und auch ihr Kunsthandwerk vorzustellen. Und normalerweise hätten die vielen Künstlerinnen und Künstler viele Menschen in die Altstadt nach Ochsenfurt gelockt, doch aufgrund der extrem hohen Temperaturen an diesem Tag hatten die meisten Menschen es vorgezogen, kühle Räume nicht zu verlassen.
Ein Gang durch die Stadt war dennoch interessant, denn es wurde ein breites Spektrum an Kunst geboten. 21 Künstlerinnen und Künstler präsentierten sich und ihre Werke. Sie erklärten, zeigten, machten Vorführungen. Immer wieder entstanden Gespräche zwischen den Besucherinnen und Besuchern und den Ausstellenden. Es lag regelrecht Kunst in der Luft der Altstadt. Überall waren überraschende Kunstwerke zu entdecken und die Bandbreite und Vielfalt war groß.
So zeigten gleich gegenüber vom Schlössle eine Gruppe Frauen der Vhs Gaukönigshofen ihre Werke und deren Entstehung. Sie werden vom Ochsenfurter Künstler Günter Jäger unterrichtet. Uwe Krüger zeigte, wie ein Grafikdruck entsteht, wovon viele Menschen keine Vorstellung hatten. Isabell Weishaupt präsentierte Holzbildhauerei und erklärte, wie ihre Werke entstehen. Die Ochsenfurterin Thuridur Glaeser malte vor ihrem Atelier in der Hauptstraße und stellte auch Gemälde aus. Sie ließ sich aber auch als Kunstobjekt eines anderen Künstlers verfremden.
Die Galerie Kestel war geöffnet und man konnte bei der Vergoldung eines Projektes zusehen. Auf großes Interesse stieß auch die Kunst von Mark Brooks, der schon beim Adventsgässle mit dabei war. Er lässt die unterschiedlichsten Kunstwerke entstehen, malt jedoch nicht mit dem Pinsel. Mit Hilfe von Farbprismen entstehen Fotografien, die am Bildschirm weiterbearbeitet werden. Natur, Realität und Traum vermischen sich. Alle Interessierte durften sich fotografieren lassen, wobei die Fotos von ihm bearbeitet werden, manchmal werden sie verfremdet, aber auch mit anderen Fotografien vermischt. In Ochsenfurt bot er einen kleinen Einblick in seine Kunst im Oberen Turm.
Von einem Turm zum anderen Turm war Kunst zu sehen, so im Kingenturm Malerei von Elisabeth Reinelt und Klaus Anton Schäfer, der die lockere Gruppe von OX.Art aus Ochsenfurt und Umgebung organisiert. Im Galeriele gab es eine neue Ausstellung des Ochsenfurters Walter Stark, der sich schon viele Jahre mit Grafik und Gestaltung auseinandersetzte und dies jetzt zeigt.
Zur darstellenden Kunst gehört auch Musik und diese spielte an der Furt. Die "Oxeforder Ohrwörmer" unterhielten die Gäste, die ins Städtle gekommen waren. Die Kunst zwischen den Türmen war trotz der heißen Temperaturen ein Erfolg. Die Idee war gut und sollte auch wiederholt werden. So wurde auch zum ersten Mal wieder in einem Schaufenster ausgestellt. In der Hauptstraße 70 soll der Leerstand überbrückt werden, indem es eine Schaugalerie der Stadt gibt.