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Würzburg
Eine Reise durch die Epochen der Musik
Auf dem Bild (von links) Katharina Flierl (Alt), Stefanie Wagner (Sopran) und Rudolf W. Haidu (Chorleiter und Tenor) beim Konzert in der Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Foto: Thomas Stadler | Auf dem Bild (von links) Katharina Flierl (Alt), Stefanie Wagner (Sopran) und Rudolf W. Haidu (Chorleiter und Tenor) beim Konzert in der Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 17.12.2018 02:13 Uhr

Der Valentin-Becker-Chor spannte in seinem Adventskonzert einen weiten Bogen. In der restlos ausverkauften Pfarrkirche St. Peter und Paul begann ein gut motivierter Chor unter der Leitung von Rudolf W. Haidu mit „Dixit Maria“ von Hans Leo Hassler, einem Komponisten der ausgehenden Rennaissance-Zeit und endete mit einem furiosen „Magnificat“ von Johann David Heinichen, einem Zeitgenossen Johann Sebastian Bachs. Dazwischen hatte Rudolf W. Haidu bewusst als starken Kontrast Werke zeitgenössischer Komponisten gesetzt wie das vom Chor mit großer Sensibilität vorgetragene „Ave generosa“ von dem 1978 in Norwegen geborenen Ola Gjeilo.

Einen weiteren Kontrastpunkt stellte laut einer Pressemitteilung das unter anderem durch die A-cappella-Gruppe Pentatonix bekannt gewordene „Mary, did you know…“ von dem 1953 geborenen Komponisten Buddy Green dar, bei dem der Chor durch Beatboxing, auch als Vocal Percussion bezeichnet, begleitet wurde. Diesen Part übernahm Johannes Rappelt, der auch den schwierigen hohen Soloabschnitt des Stücks mit Bravour meisterte, wonach das Publikum spontanen Zwischenapplaus spendete.

Sehr angetan waren die Zuhörer auch von „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Ein Bote kommt, der Heil verheißt“, bei denen Rudolf W. Haidu zum kräftigen Mitsingen eingeladen und wofür er auch selbst den passenden Orchestersatz komponiert hatte.

Ein Genuss waren die strahlenden Stimmen der Sopransolistin Stefanie Wagner und der Altsolistin Katharina Flierl, die in ihren Soloparts und zusammen mit Markus Ritzel, der nicht nur das Continuo, sondern auch die Bassstimme übernahm und dem als Tenorsolist glänzenden Rudolf W. Haidu spielend leicht den gesamten Kirchenraum zu füllen wussten.

Ein weiterer Höhepunkt des Programms war die „Rosenkranzsonate I: Die Verkündigung“ von H. I. F. Biber von Bibern, bei deren schnellen Läufen der Violin-Solist Kevin Schwarz sein beachtliches Können unter Beweis stellte. Ebenso Benedict Bertsch an der Oboe, der bei dem „Konzert für Oboe und Orchester in d-Moll“ von Alessandro Marcello sehr einfühlsam und wohl abgewogen im Klang glänzte.

Nach dem Schlussstück des Konzerts, dem anspruchsvollen „Magnificat“, bei dem der noch einmal mit starker Konzentration singende Chor unter dem präzisen und gefühlvollen Dirigat von Rudolf W. Haidu seine hohe Präsenz zur Geltung bringen konnte, dankte ein begeistertes Publikum mit minutenlangem Applaus. Und nach der Zugabe, einem jetzt locker entspannten abermaligen „Mary, did you know“, endete ein erfolgreiches Adventskonzert des Valentin-Becker-Chors.

 
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