Zu Ehren von Eberhard Nuß hat die Gemeinde Oberpleichfeld eine "kleine Allee" mit vier Nussbäumen gepflanzt. Die Walnussbäume sollen einmal mächtige Baumriesen werden und am Ortseingang Richtung Prosselsheim die Einfahrt ins Dorf verschönern. Zur Pflanzaktion "seiner" Nussbäume hatte Bürgermeisterin Martina Rottmann Altlandrat Nuß eingeladen.
Weil der Pflanztag just auf den 68. Geburtstag des früheren Würzburger Landrats fiel, war dessen Freude besonders groß. "Das ist mein allerschönstes Geburtstagsgeschenk", strahlte Eberhard Nuß über die neue "Allee" am Ortsausgang entlang der Kreisstraße Wü 3.
Die Baumreihe soll ein Dankeschön dafür sein, dass er sich während seiner Amtszeit als Landrat erheblich für das Pflanzen einer neuen Allee entlang der Kreisstraße Wü 5 zwischen Oberpleichfeld und der Staatsstraße 2260 bei Seligenstadt eingesetzt hat.
Frühere Birnbaumallee fiel einer Pflanzenkrankheit zum Opfer
14 Jahre hatte es gedauert, bis die frühere Birnbaumallee im November 2019 durch eine Allee aus 108 Vogelkirschbäumen ersetzt wurde. Die Birnbäume waren der Pflanzenkrankheit Feuerbrand zum Opfer gefallen. Jahrelang hatten die Oberpleichfelder um eine Ersatzpflanzung mit den Ämtern gerungen. Es scheiterte vor allem an neuen Vorschriften beim Pflanzen von Bäumen längs einer Straße.
Grundstückskäufe waren nicht möglich gewesen. Die Idee einer Leitplanke entlang der 2,4 km-Strecke durchbrach letztendlich den Gordischen Knoten. Eberhard Nuß hatte sich für diesen Kompromiss stark gemacht und auch die hälftige Kostenteilung zwischen dem Landkreis und der Gemeinde Oberpleichfeld geregelt.
Bei der jetzigen Pflanzaktion der Nussbäume zur Abrundung des neuen Siedlungsgebiets "Seligenstädter Marterl" erinnerten sich Bürgermeisterin Rottmann und Altlandrat Nuß noch einmal an den "großen Tag am 11. November 2019", an dem "der gesamte nördliche Landkreis ein Naturdenkmal zurückbekam". Damals war mit einer herzlichen Aktion die erste Vogelkirsche der neuen Allee gepflanzt worden.
Ein Baum für jedes neugeborene Kind
Gemeinsam mit den vier Nussbäumen wurden rund um das Regenrückhaltebecken des Oberpleichfelder Siedlungsgebiets weitere Bäume gepflanzt. Das waren keine Nussbäume, sondern Obstbäume. Im Oktober letzten Jahres hatte der Gemeinderat nämlich den Beschluss gefasst, neugeborenen Kindern jeweils einen Baum zu schenken.
Für diese "Neugeburtenbäume" wurden die Eltern der Kinder ab Geburtsjahr 2019 angeschrieben. Die Eltern durften sich aussuchen, ob sie einen Apfelbaum, einen Birnbaum oder einen Zwetschgenbaum wollen. Die Gemeinde bestellte daraufhin 14 Obstbäume nach Wunsch, vor allem Zwetschgenbäume. Wer den Baum nicht in seinem eigenen Garten pflanzen konnte oder wollte, bekam einen öffentlichen Platz zugewiesen.
Von Anfang an und in Zukunft sollen sich die Familien um ihren Obstbaum kümmern. Landschaftsgärtner Alexander Seufert gab vor Ort Tipps "zur Starthilfe beim Pflanzen" und wies darauf hin, dass die jungen Bäume in der nächsten Zeit zum Anwurzeln ausreichend gegossen werden müssen. "Wir finden die Idee der Geburtenbäume megagut", meinte eine junge Familie, die sich schon auf den ersten Kuchen mit eigenen Zwetschgen freue.
Wer keinen Garten hat, bekommt eine öffentliche Fläche
Die Neugeburtenbäume-Aktion wurde zum ersten Mal in Oberpleichfeld durchgeführt. Im Abstand von zwei bis drei Jahren sollen immer wieder junge Familien angeschrieben werden. "Wir werden auch in Zukunft öffentliche Flächen finden, wenn im eigenen Garten kein Platz für einen Obstbaum ist", war Gemeinderat Manfred Klüpfel überzeugt.
Wegen der Corona-Pandemie musste beim Pflanzen auf die nötigen Abstände geachtet werden. Allzu gern hätte die Gemeinde mit einem kleinen Fest mit gegrillten Bratwürsten und Musik ihre erste Neugeburtenbäume-Aktion gefeiert. "Hoffentlich geht das bei der nächsten Runde", meinte Bürgermeisterin Rottmann. Ausfallen sollte die erste Pflanzaktion nicht.