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Würzburg
Eine Imagekampagne soll den Radverkehr in Würzburg fördern
Das Büro "Green City Experence" aus München wird die von der Stadt beschlossene Imagekampagne steuern. Jetzt wurde das Konzept vorgestellt.
Ein Fahrradschild an der Einmündung Wittelsbacher Platz - Seinsheimstraße im Frauenland. Fahradfahrer sollen auch auf der Fahrbahn fahren dürfen trotz Fahrradweg.
Foto: Thomas Obermeier | Ein Fahrradschild an der Einmündung Wittelsbacher Platz - Seinsheimstraße im Frauenland. Fahradfahrer sollen auch auf der Fahrbahn fahren dürfen trotz Fahrradweg.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:38 Uhr

Seit zwei Wochen darf sich Würzburg offiziell "fahrradfreundliche Kommune" nennen. Einer der Gründe für die endgültige Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) war dabei auch die vom Stadtrat beschlossene Imagekampagne, für die pro Jahr 60 000 Euro im städtischen Haushalt zur Verfügung stehen.

Umgesetzt wird das Projekt vom Büro "Green City Experience" aus München, das auch hinter der Kampagne "Radlhauptstadt München" steckt. Am vergangenen Donnerstag haben die Münchner Marketing-Leute vom Hauptausschuss des Stadtrats offiziell den Auftrag dafür erhalten, wie Rathaus-Sprecher Georg Wagenbrenner auf Anfrage bestätigte.

Zwei Tage zuvor präsentierten Matthias Stock und Projektleiter Aurel Zimmermann von der "Green City Experience" im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (PUMA) ihr Konzept für die künftige Radverkehrskampagne, für die sie in den kommenden drei Jahren insgesamt rund 160 000 Euro ausgeben können. Zum Vergleich: München lässt sich die Werbung für den Radverkehr 750 000 Euro pro Jahr kosten.

Auf größere Veranstaltungen wie eine Fahrrad Fashion Show oder die Münchner Radlnacht, zu der am 10. August rund 17 000 Radfahrende auf ihren Zweirädern kamen, muss in Würzburg vorerst verzichtet werden: "Das würde einen großen Teil des Budgets verschlingen", erläuterte Matthias Stock. Zu den Bausteinen der Kampagne gehört erst einmal eine eigene Webseite für den Radverkehr: "Was bereits getan wird, wird nicht nach außen kommuniziert", betonte Aurel Zimmermann – auch die AGFK hat festgestellt, dass in diesem Bereich Handlungsbedarf besteht.

Außerdem sollen die Vorzüge des Radverkehrs im Stadtgebiet deutlich sichtbar durch eine Plakatkampagne mit humoristischen Ansatz präsentiert werden. Dazu kommt ein Aufklärungsflyer über Rechte und Pflichten von Radfahrenden, dessen Inhalt in Abstimmung mit der Stadt und dem Radverkehrsbeirat erstellt wird. "Für die direkte Kommunikation der Stadt mit ihren Bürgern", so Zimmermann weiter, ist im kommenden Jahr die Anschaffung eines mobilen Infostands in Form eines Lastenrads geplant.

Im Jahr 2021 soll dann zwölf Wochen lang ein Werbespot für den Radverkehr im lokalen Radio laufen und unter anderem auf eine Smartphone-App hinweisen, die die Bürger mit verschiedenen Herausforderungen und Wettbewerben dazu bringen soll, möglichst oft auf das Auto zu verzichten und in den Fahrrad- oder Pedelec-Sattel zu steigen.

Eine kleinere, schnell umsetzbare Maßnahme sind Aufkleber mit der Aufschrift "Rad = schnell + kostenlos", die auf Parkscheinautomaten darauf hinweisen sollen, dass es gerade auf den kürzeren Strecken im innerstädtischen Verkehr günstiger und auch deutlich zeitsparender sein kann, statt des PKWs ein Fahrrad zu benutzen. Im PUMA bekamen Stock und Zimmermann für ihre Ideen ein einstimmiges Votum, nach der Auftragsvergabe durch den Hauptausschuss können sie jetzt an die Arbeit gehen.

 
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