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Eine Harfe zum Mitspielen ohne Berührung – Wie das funktioniert und wer dahinter steckt
Burkard Schmidl, bekannt vom Klanggarten in Würzburg, hat die 'Soundharp' erfunden.
Foto: Fabian Gebert | Burkard Schmidl, bekannt vom Klanggarten in Würzburg, hat die "Soundharp" erfunden.
Katharina Muth
 |  aktualisiert: 27.06.2022 02:20 Uhr

Gerade erst im Neuner Theater aufgebaut, zieht die neue Klangsinstallation Burkard Schmidls gleich die Aufmerksamkeit von drei Schülerinnen der benachbarten Schule auf sich, die ihre Mittagspause vor dem Theater verbringen. Das mag vor allem am Äußeren der sogenannten "Soundharp" liegen: "Das leuchtet cool und vor allem in verschiedene Farben", sagt eines der Mädchen. "Außerdem bringt es total viel Spaß, wir durften es schon ausprobieren", berichtet sie weiter.

Keine Berührung nötig

Ganz ohne das selbst erschaffene "Instrument" zu berühren, löst es Töne verschiedenster Musikinstrumente aus. Von Trommeln, Geigen bis hin zum Klavier ist alles dabei. Wird ein Sensor aktiviert, legt sich der entsprechende Ton über ein im Hintergrund laufendes Playback. Dadurch wirken die neu geschaffenen Werke der Besucherinnen und Besucher nie amateurhaft, es entsteht immer eine harmonische Komposition. Durch das Experimentieren mit den unterschiedlichen Klängen soll die Neugierde an der Musik geweckt werden, so Burkard Schmidl, der Erfinder der Installation, die einzigartig sei.

Die Sensoren des Instruments aus der Nähe.
Foto: Fabian Gebert | Die Sensoren des Instruments aus der Nähe.

"Klanginstallationen mache ich schon über 30 Jahre", erzählt er. "Nach 18 Jahren als Berufsmusiker wollte ich damals mal was anderes ausprobieren, man kann nicht immer nur rumreisen – immer nur Sex, Drugs and Rock ´n Roll, das geht ja nicht", scherzt er. Ein Freund habe ihn angesprochen, ob er nicht einen musikalischen Beitrag für die Landesgartenschau hätte. "So kam mir die Idee des Klanggartens." Eine Installation, bei der Klänge aus unterschiedlichen Richtungen auf die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung einwirken. "Es heißt ja, dass Bäume untereinander kommunizieren und sich gegenseitig gut tun – das wollte ich für Menschen erfahrbar machen." Es sollte etwas Meditatives werden, das positiv auf die Menschen einwirkt, während sie dort stehen und einfach nur zuhören.

Mitmachen statt zuschauen

Diese vorausgegangene Installation konnten Interessierte nur rezipieren. Das sollte mit dem aktuellen Klangprojekt anders werden: "Ich wollte mich einfach weiterentwickeln, da kam ich auf die Idee, interaktive Projekte zu erfinden, in die die Menschen selbst mit eingreifen können." An der "Soundharp", die noch bis Ende Juli sonntags im Neuner Theater ausprobiert werden kann, können bis zu drei Personen gleichzeitig aktiv werden. Dabei reicht es, mit der Hand über die verschiedenen Sensoren zu fahren.

Mit seinen Klanginstallationen hat der Musiker schon viele Menschen erreicht. Auf zahlreichen Gartenmessen wie Diga und Expo hat Burkard Schmidl seine Projekte vorgestellt. Manchmal reize es ihn doch, nochmal selbst mit seiner Band auf der Bühne zu stehen. Aber die Präsenz, die seine Projekte durch die Gartenmessen erzielt haben, könnte er nur schwer übertreffen: "Da waren 12 Millionen Besucher, da muss man als Rockmusiker lange auf Tour sein, bis man die alle erwischt."

 
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