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WÜRZBURG
Eine Brücke zu Ehren des DAHW-Mitbegründers
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:27 Uhr

Auszeichnung posthum für Hermann Kober. Nach dem Mitbegründer der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) soll jetzt im Bereich Greinberg/Raiffeisenstraße die Fußgängerbrücke über die Bahn-Trasse benannt werden. Darüber entscheidet der Stadtrat in seiner Sitzung an diesem Donnerstag. Der vorberatende Hauptausschuss hat der „Hermann-Kober-Brücke“ vergangene Woche bereits zugestimmt.

Nach den Angaben der Stadtverwaltung hatte das DAHW im Januar angeregt, eine Straße nach Kober zu benennen. Nicht zuletzt wegen des 60-jährigen Bestehen des DAHW solle die Benennung in diesem Jahr erfolgen. Die Wahl fiel auf besagte Fußgängerbrücke, da sich der Sitz des DAHW in der Raiffeisenstraße befindet und die Fußgängerbrücke auch DAHW und Missionsärztliche Klinik verbindet. Bislang hat die Brücke keinen speziellen Namen.

Eine Brücke als symbolisches Element

„Eine Brücke könnte, der Zielsetzung des DAHW folgend, symbolisch für ein völkerverbindendes Element stehen, da die Organisation seit seiner Gründung am 18. Januar 1957 durch Hermann Kober als Deutsches Aussätzigen-Hilfswerk – unabhängig von politischen oder konfessionellen Überzeugungen – nachhaltige Hilfe für kranke und ausgegrenzte Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern leistet“, heißt es in der städtischen Sitzungsvorlage.

Hermann Kober wurde am 19. Oktober 1924 in Zell am Main geboren. Er starb am 11. Juni 1998. Kober kam nach dem Studium der Philosophie, Psychologie und Germanistik als Redakteur zum Fränkischen Volksblatt, dessen Chefredakteur er bis zu seinem ruhestandsbedingten Ausscheiden im Januar 1989 war.

Den Verlassenen und Ausgestoßenen helfen

Der Bericht eines Journalisten und eines Theologiestudenten über ihre Äthiopienreise, auf der sie den Lepraarzt Dr. Antoine Féron kennenlernten, führte zur Gründung des Deutschen Aussätzigen-Hilfswerks (DAHW), wie die Lepra- und Tuberkulosehilfe früher hieß. Kober war mit seiner Frau Irene Mitbegründer und bis zu seinem Tod Vorsitzender des DAHW.

Von Beginn an machte es sich Kober zur Aufgabe, „den Verlassenen und Ausgestoßenen zu helfen, diese einst so gefürchtete und fürchterliche Krankheit, den Aussatz, die Lepra, zu heilen, das Tabu zu brechen und den Kranken, den Geheilten und Behinderten wieder zu einem normalen Leben zu verhelfen“, wie er es selbst formulierte. Kober erhielt 1989 für seine Verdienste das Goldene Stadtsiegel.

Zum Gedenken an Kober gründete die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe 2007 (dem 50. Geburtstag des DAHW) die Hermann-Kober-Stiftung. Deren Aufgabe ist es, die medizinische und soziale Arbeit der DAHW dauerhaft zu sichern.

 
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