Im Alter von 80 Jahren ist Walter Nosek gestorben. Er war eine Institution der Würzburger Gastronomie, betrieb über 20 Jahre die Juliusspital-Weinstuben und war über zwei Jahrzehnte Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes.
Seine Familie, die im Sudetenland eine Gaststätte betrieb, wurde 1946 vertrieben, kam nach Aub, dann nach Würzburg, wo der Vater im Studentenhaus und im "Würzburger Hof" Arbeit fand. Walter Nosek hat seine Lehre im "Hotel Lämmle", gemacht, damals eines der besten Häuser der Stadt, wo er viele Prominente wie Heinz Rühmann bedienen durfte.
Glanzzeiten in Bonn zu Zeiten Adenauers
1954 kam er als Commis de rang ins "Columbus" nach Bremen, wo er den Reederkönig Onassis kennen lernte. Dann folgte die Glanzzeit im Hotel "Petersberg" in Bonn, wo Adenauer die Größen der Zeit empfing: Kaiser Haile Selassie von Äthiopien, den Schah von Persien, Churchill und andere. Und Nosek war dabei, wenn Adenauer spät in der Nacht den Ettaler Klosterlikör servieren ließ. Klangvolle Namen markieren Walter Noseks Weg: der "Breitenbacher Hof" in Düsseldorf, das Hotel "Westbury" in London, das Hotel "Victoria-Jungfrau" in Interlaken, das "Sporthotel Seehof" in Davos.
1962 hat Nosek sich dann mit der "Himmelsleiter" in Würzburg selbstständig gemacht. 1979 übernahm er als Pächter die Juliusspital-Weinstuben, die er mit seiner Frau Dorothea bis Ende 2000 führte.
Eine lange Liste von Ehrenämter im Hotel- und Gaststättenverband auf Kreis- und Bezirksebene begleiten das Leben von Walter Nosek, der dafür mit der Goldenen Ehrennadel und dem Titel Ehrenbezirksvorsitzender ausgezeichnet wurde. Die Goldene Ehrennadel erhielt er auch von der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt, wo er lang Jahre Vorsitzender des Prüfungsausschusses und Mitglied der Vollversammlung war. Beim Amtsgericht Würzburg war er lange Zeit als ehrenamtlicher Richter tätig. Auch als Vorsitzender der Gastwirte-Innung war er ehrenamtlich tätig. 1989 wurde Walter Nosek das Verdienstkreuz am Bande überreicht.
Die Beisetzung findet am 7. Juli um 15 Uhr im Ruhewald in Greußenheim statt.