Ab sofort kann man das in Würzburg kaum bekannte Brauchtums- und Trachtenpuppenmuseum besuchen. Es öffnet nach der Coronapause seine Tore und kann nach Anmeldung besucht werden. Die Interessenten finden es im Heimathaus der Banater Schwaben Am Ostbahnhof in Heidingsfeld, heißt es in einer Pressemitteilung des Bund der Vertriebenen Bezirksverband Unterfranken.
Das zweieinhalbgeschossige denkmalgeschützte Gebäude des Ostbahnhofs kennen viele Würzburger. Mit dem eingeschossigen Seitenflügeln und der markanten Perronüberdachung auf Holzsäulen fällt es auch Stadtfremden sofort ins Auge.
Diesem imposanten Bau schräg gegenüber – gleich neben der Heidingsfelder Stadtmauer und dem Turm – liegt ein stattliches Haus, das bis nach Übersee einen großen Bekanntheitsgrad hat. Das Brauchtums- und Trachtenpuppenmuseum der Banater Schwaben ist in Würzburg jedoch nur Insidern bekannt.
Eindrücke bleiben für immer in Erinnerung
Es ist ein einzigartiges Museum. Die Würzburger werden eingeladen, vorbei zu kommen und zu sehen welch schönen Trachten die Deutschen in Banat hatten und dass sie den hiesigen, wie Ochsenfurter oder Schwarzwälder Tracht in keiner Weise nachstehen.
Für diejenigen, die das im Jahre 1987 eröffnete Heimathaus der Banater Schwaben, ein nicht staatliches Museum, besucht haben, bleiben die Eindrücke für die Ewigkeit in Erinnerung. Es ist der Wunsch, die Kultur durch die mitgebrachten Originale lebendig zu erhalten, die aus der Region Banat in Rumänien in Würzburg eine neue Heimat gefunden haben.
Die Liste der Ausstellungstücke ist lang. Mit Begeisterung präsentieren die Banater Landsleute ihre Sammlung, die aus über hundert Trachtenpuppenpaaren aus dem Banat, aus Ungarn, Rumänien und Serbien, sowie zahlreichen Originaltrachten aus allen genannten Gebieten, Brauchtumszubehör, Arbeitsgeräten, alten Fotografien, Sammlungen von Gebrauchs- und Zierkeramik, Möbeln und Hausrat besteht. Dieses Haus ist auch ein Ersatz für die Erinnerungen, Gefühle und Erfahrungen, die in der Sehnsucht nach dem, was damals war und niemals wieder sein wird, gipfeln.
Treffpunkt der Vergangenheit mit der Gegenwart
Das Heimathaus der Banater Schwaben ist ein Treffpunkt der Vergangenheit mit der Gegenwart. Es ist ein Museum, das einen Teil der Herkunft und des Erbes des Banats bewahrt. Es ist aber auch der Schnittpunkt, der in Würzburg die Seelen und Herzen der Menschen von überall sammelt. Ob Museumsbesuch oder Tagungen, das Heimathaus ist ein Treffpunkt.
Es sind nicht nur Menschen aus dem Osten wie Siebenbürgen Sachsen, Schlesier, Sudetendeutsche, sondern auch Besucher aus Argentinien, Serbien, den USA, Donau-Schwäbische Gruppen aus Ungarn oder Deutsche, die sich für die Kultur und die Traditionen der Banater Schwaben interessieren.
Mit der Pflege ihres Brauchtums sind die Banater Schwaben seit vielen Jahren eine Bereicherung für die Stadt Würzburg. Das 33-jährige Jubiläum des Banater Heimathauses setzt ein Zeichen der großen Dankbarkeit all denen gegenüber, die sich seit Jahrzehnten für diese wichtige Einrichtung engagieren.
Das Heimathaus der Banater Schwaben (banater-schwaben.org) liegt am Am Ostbahnhof 20 in Heidingsfeld, Betreuerin des Hauses ist Katharina Haidt, Tel.: (0931) 9913244 (Heimathaus) oder Tel.: (0931) 6667303 (privat)