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ROTTENDORF
Ein vergessenes Land: Hilfe für weißrussische Kinder
Ein vergessenes Land: Hilfe für weißrussische Kinder       -  Es ist schon über zwanzig Jahre her, als am 28. April 1986 ein Reaktor in der ukrainischen Stadt Tschernobyl explodierte. Doch noch immer leben in Weißrussland gut 2,5 Millionen Menschen in einem radioaktiv verseuchten Gebiet von der Größe Bayerns. Zu einem der am schwersten betroffenen Gebiete, die Region Gomel, hat der Verein Kinder von Shitkowitschi - Leben nach Tschernobyl aus Wollbach bei Bad Neustadt seit 1992 eine enge Verbindung aufgebaut.  Derzeit sind 43 Kinder aus der Stadt Shitkowitschi und ihrer Umgebung fzu Besuch im Landkreis Rhön-Grabfeld. Besonders gespannt waren sie auf das Outlet-Center von s.Oliver in Rottendorf, wo sie von einer Mitarbeiterinitiative kostenlos Kleiderpakete bekamen. Untergebracht sind sie bei Gasteltern.  Für den Vorsitzenden Stefan Zehfuß ist Weißrussland „eine der vergessenen Regionen Europas“. Er schilderte die Situation drastisch: Bis heute gebe es in dem abgeschotteten Land nur wenige Reiche, die in der Hauptstadt Minsk leben. In den ländlichen Regionen dagegen hätten die Menschen oft keine andere Wahl, als zu bleiben. Sie müssten mit einem Lohn von wenigen Hundert Euro auskommen, bei Lebensmittelpreisen wie in Deutschland.  Die Lebenserwartung liegt kaum über 60 Jahren. Dies und die Strahlung haben Folgen für die Kinder: Viele haben ein schwaches Immunsystem oder Blutkrankheiten oder Diabetes. Wie viele betroffen sind, ist schwer zu sagen. „In dem diktatorischen Regime von Viktor Lukaschenko werden die Zahlen streng unter Verschluss gehalten“, erzählt Zehfuß.  Er und seine Mitstreiter organisieren mit Spenden regelmäßig Hilfstransporte, helfen die medizinische Situation vor Ort zu verbessern und betreiben in Wollbach eine Kleiderkammer. Vor Ort in Weißrussland hilft eine Partnerorganisation mit der Deutsch-Lehrerin Ludmilla Anoschko. „Wir haben viele Waisenkinder oder Kinder von Alleinerziehenden, die nur zu Hause sitzen und niemals die Chance hätten, nach Deutschland zu kommen“, freut sie sich über die Hilfe. Foto: Chr. Ammon
Foto: Chr. Ammon | Es ist schon über zwanzig Jahre her, als am 28. April 1986 ein Reaktor in der ukrainischen Stadt Tschernobyl explodierte.
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 05.08.2017 03:02 Uhr
Es ist schon über zwanzig Jahre her, als am 28. April 1986 ein Reaktor in der ukrainischen Stadt Tschernobyl explodierte. Doch noch immer leben in Weißrussland gut 2,5 Millionen Menschen in einem radioaktiv verseuchten Gebiet von der Größe Bayerns. Zu einem der am schwersten betroffenen Gebiete, die Region Gomel, hat der Verein Kinder von Shitkowitschi - Leben nach Tschernobyl aus Wollbach bei Bad Neustadt seit 1992 eine enge Verbindung aufgebaut. Derzeit sind 43 Kinder aus der Stadt Shitkowitschi und ihrer Umgebung fzu Besuch im Landkreis Rhön-Grabfeld. Besonders gespannt waren sie auf das Outlet-Center von s.Oliver in Rottendorf, wo sie von einer Mitarbeiterinitiative kostenlos Kleiderpakete bekamen. Untergebracht sind sie bei Gasteltern. Für den Vorsitzenden Stefan Zehfuß ist Weißrussland „eine der vergessenen Regionen Europas“. Er schilderte die Situation drastisch: Bis heute gebe es in dem abgeschotteten Land nur wenige Reiche, die in der Hauptstadt Minsk leben. In den ländlichen Regionen dagegen hätten die Menschen oft keine andere Wahl, als zu bleiben. Sie müssten mit einem Lohn von wenigen Hundert Euro auskommen, bei Lebensmittelpreisen wie in Deutschland. Die Lebenserwartung liegt kaum über 60 Jahren. Dies und die Strahlung haben Folgen für die Kinder: Viele haben ein schwaches Immunsystem oder Blutkrankheiten oder Diabetes. Wie viele betroffen sind, ist schwer zu sagen. „In dem diktatorischen Regime von Viktor Lukaschenko werden die Zahlen streng unter Verschluss gehalten“, erzählt Zehfuß. Er und seine Mitstreiter organisieren mit Spenden regelmäßig Hilfstransporte, helfen die medizinische Situation vor Ort zu verbessern und betreiben in Wollbach eine Kleiderkammer. Vor Ort in Weißrussland hilft eine Partnerorganisation mit der Deutsch-Lehrerin Ludmilla Anoschko. „Wir haben viele Waisenkinder oder Kinder von Alleinerziehenden, die nur zu Hause sitzen und niemals die Chance hätten, nach Deutschland zu kommen“, freut sie sich über die Hilfe. Foto: Chr. Ammon
 
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