
Er ist ein erstaunlich erfindungsreicher Unternehmer in der Medizintechnik und das mit großem wirtschaftlichen Erfolg: Vor zwei Jahren wollte der bekannte Würzburger Hubert Noras das 35. Jubiläum seiner Firma Noras MRI products GmbH feiern, doch hat Corona das Fest um zwei Jahre verschoben.
Im renovierten und stimmungsvoll illuminierten Deputatsweinkeller der Residenz traf sich jetzt eine illustre Gästeschar, um dem Unternehmer zu gratulieren und mit ihm zu feiern, darunter vor allem seine 30 Mitarbeiter, bei denen er sich für die Treue und den Einsatz bedankte. Natürlich war auch seine Frau Rosi mit dabei, "ohne die ich es nicht geschafft hätte", wie Noras sagte, und sein Sohn Manuel Noras, dem er in vier Wochen die Leitung des Unternehmens übergeben wird.
"Man muss nicht unbedingt studiert haben, um Großes zu entwickeln", sagte Noras in seinem Rückblick. Eigentlich hatte er Kfz-Elektriker gelernt, fing dann nach 17 Jahren als Röntgentechniker in einer Firma in Höchberg an. Damals gab es in Würzburg die hier erfundene Röntgentechnik, aber weder Computertomografie (CT) noch Magnetresonanz-Tomografie (MRT). Der Würzburger Radiologe Dr. Wolfgang Keil brachte das erste MRT-Gerät nach Würzburg, mit dem man Schnittbilder des menschlichen Körpers in beliebigen Ebenen erzeugen kann.
2004 wurde die Firma nach Höchberg verlegt
Hubert Noras war vom ersten Tag an mit dabei. Unter anderem entwickelte er die ersten automatisch angepassten Spulen (Empfangsgeräte) für sämtliche Gelenke. 1985 gründete er seine Firma Noras Röntgen- und Medizintechnik und baute die ersten ovalen und verschiebbaren Spulen zur Untersuchung der Wirbelsäule. 2004 verlegte er die Firma nach Höchberg.
Über Dr. Keil kam Noras auch zur Zusammenarbeit mit der Uni Würzburg, die an diesem Abend durch Prof. Dietbert Hahn, ehemaliger Leiter des Instituts für Röntgendiagnostik, vertreten war, und zur Siemens-Medizintechnik in Erlangen. Hermann Requardt, der dort lange führend tätig war, würdigte Noras als Pionier neuer Technik und als einen Typ, der erstaunlich innovationsorientiert sei.
Für die Industrie- und Handelskammer überreichte Hauptgeschäftsführer Ralf Jahn Hubert Noras die Ehrenrunde der IHK und würdigte dessen Erfindungsreichtum und unternehmerischen Mut. "Wann bekommt er eigentlich den Nobel-Preis?", fragte Jahn.
Seit 37 Jahren Mitglied des Elferrates
Zum Auftakt des Festes spielte der Spielmannszug der Ranzengarde, denn Hubert Noras ist auch 37 Jahre Mitglied des Elferrates. Ein Höhepunkt war die Enthüllung eines Holzfasses als Spende für den Stückfasskeller der Residenz, auf dem das Firmenzeichen von Hubert Noras vom bekannten Holzfass-Schnitzer Theobald verewigt wurde. Stückfass steht für das Fassungsvermögen von 1000 Litern. Im Kellergewölbe unter dem Nordflügel der Residenz lagern 99 solcher Fässer, die schon lange nicht mehr gefüllt werden können und deswegen zerfallen. Firmen und Privatleute können sich als Fasspaten im Stückfasskeller ein Denkmal setzen. Inzwischen sind aber nur noch wenige Fässer ersetzbar.