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Herrnberchtheim
Ein Treffpunkt für ganz Herrnberchtheim
Architekt Karlheinz Liebberger (links) überreichte Bürgermeister Karl Schmidt symbolisch den Schlüssel für das Dorfgemeinschaftshaus.
Foto: Gerhard Krämer | Architekt Karlheinz Liebberger (links) überreichte Bürgermeister Karl Schmidt symbolisch den Schlüssel für das Dorfgemeinschaftshaus.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 16.03.2023 03:43 Uhr

Bereits zur Kirchweih im November vergangenen Jahres feierten die Herrnberchtheimer im neuen Dorfgemeinschaftshaus. Jetzt wurde das Schmuckstück, wie das Gebäude mehrfach bezeichnet wurde, offiziell eingeweiht.

Im Gottesdienst in der Pfarrkirche neben dem Dorfgemeinschaftshaus (DGH) sagte Pfarrerin Ivonne Kleinschroth, dass die Einweihung für die Kirchengemeinde das gute Ende eines langen Prozesses ist, der auch schmerzhaft gewesen sei. Aus dem Pfarrhaus wurde – zusammen mit einem neuen Anbau – das Dorfgemeinschaftshaus. So habe es zuerst einmal gegolten, loszulassen und zu akzeptieren, dass Herrnberchtheim kein eigenes Pfarrhaus mehr hat.

Als klar geworden sei, dass die Kirchengemeinde Herrnberchtheim nach dem Weggang von Pfarrer Wolfgang Leikert nach dreijähriger Vakanz mit den Kirchengemeinden Ippesheim und Bullenheim kooperieren solle und der Pfarrsitz in Ippesheim liegen wird, sei das für viele ein schwerer Schlag gewesen, erinnerte Ivonne Kleinschroth. Doch heute sei man glücklich, dass das alte Pfarrhaus mit dem schönen Anbau nun das DGH ist – Ein Haus neben der Kirche, das für alle Generationen, für alle Vereine, Gruppen und auch für die Kirchengemeinde "in Zukunft Heimat ist".

Bevor Pfarrerin Ivonne Kleinschroth den Segen sprach, überreichte Pfarrer Wolfgang Leikert das frühere Kreuz aus dem Melanchthonheim und Dritter Bürgermeister Bernhard Wolf setzte die Zeitkapsel ein.
Foto: Gerhard Krämer | Bevor Pfarrerin Ivonne Kleinschroth den Segen sprach, überreichte Pfarrer Wolfgang Leikert das frühere Kreuz aus dem Melanchthonheim und Dritter Bürgermeister Bernhard Wolf setzte die Zeitkapsel ein.

Nachdem die KiGo-Kids der neuen Kindergottesdienstgruppe Ippesheim-Herrnberchtheim musikalisch ein Haus im Gottesdienst gebaut hatten, erinnerten im Saal des DGH Bürgermeister Karl Schmidt, Architekt Felix Demann vom Büro Liebberger und Schwarz sowie der Vorsitzende des Dorfvereins DGH Herrnberchtheim, Matthias Eisenhut, an die Verwirklichung des Projekts. 2018 habe die Gemeinde das Pfarrhaus von der Kirchengemeinde übernommen, sagte Schmidt. Unter der Bedingung, dass es ein Dorfgemeinschaftshaus würde, gab es auch noch Geld dazu. 98.000 Euro habe die Summe der Ablösung von der staatlichen Baulast betragen. Die sei komplett ins DGH geflossen, informierte Pfarrerin Kleinschroth.

Die ersten Kostenschätzungen hatten sich noch auf über 1,5 Millionen Euro belaufen – zu teuer für die Gemeinde. Das alte Pfarrhaus wurde laut Eisenhut komplett in Eigenregie ohne Förderung renoviert und den neuen Bedürfnissen angepasst. Auch die Landjugend hat ihre Räume selbst hergerichtet. Von außen erkenne er das frühere Pfarrhaus noch, meinte Pfarrer Leikert, der bei der Einweihung dabei war. Dann folgten viele Planungen. Ursprünglich sollte das alte Melanchthonheim erhalten bleiben, letztlich folgte aber dessen Abriss – auch in Eigenleistung. Alles, was wiederzuverwenden war, wurde aussortiert. Der Bürgermeister sei selbst nach Dettendorf gefahren, um Bauabfälle zu entsorgen, erzählte Eisenhut.

Viele Helfer packten mit an

Der Gemeinderat feilte an den Kosten. Dann einigte sich der Marktgemeinderat auf die nun verwirklichte Planung mit dem neuen Anbau mit großem Saal und Multifunktionsraum im Keller. Rund 1,25 Millionen Euro sollten die Kosten am Ende laut Schmidt betragen. Der Sportverein Herrnberchtheim hat den Keller in Eigenregie ausgebaut und die Kosten dafür übernommen. Der Verein habe in "unglaublich vielen Helferstunden einen wunderbaren Raum geschaffen", ergänzte Eisenhut.

14 Gewerke seien ausgeschrieben worden und von überwiegend im Landkreis ansässigen Firmen ausgeführt worden, berichtete Demann. Überbaut worden sei eine Fläche von 175 Quadratmetern. Neben Förderungen über das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) und der LAG Steigerwald habe es auch über das Regionalbudget Geld gegeben: nämlich für den Umbau der alten Waschküche zur Grillhütte. Auch ein Holzbackofen sei errichtet worden.

Auf den Platz vor dem neuen Dorfgemeinschaftshaus mit ehemaligem Pfarrhaus soll noch ein Spielplatz entstehen.
Foto: Gerhard Krämer | Auf den Platz vor dem neuen Dorfgemeinschaftshaus mit ehemaligem Pfarrhaus soll noch ein Spielplatz entstehen.

Landrat Helmut Weiß, die Bundestagsabgeordneten Tobias Winkler und Carsten Träger sowie Landtagsabgeordneter Hans Herold lobten das neue DGH in ihren Grußworten. Ebenso sprachen Ekkehard Eisenhut vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie Wolfgang Zilker vom ALE. Dritter Bürgermeister Bernhard Wolf schob eine Zeitkapsel mit aktuellen Unterlagen in die Außenwand. Pfarrer Leikert überreichte das alte Kreuz aus dem Melanchthonheim und Pfarrerin Kleinschroth segnete alle, die das Haus künftig mit Leben erfüllen. Jetzt steht noch das Spielplatzprojekt vor dem DGH an.

 
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