Normalerweise schmettern hier die Fans der Kickers Würzburg ihre Schlachtgesänge. Nicht so, als ihr Verein kürzlich bei einer Spendenaktion für die Würzburger Kindertafel zum Adventssingen ins Dallenbergstadion geladen hatte. Ein passender Anlass, um den mit 2500 Euro dotierten Inklusionspreis des Bezirks Unterfranken an die „Rothosen“ zu überreichen, wie Moderator und Stadionsprecher Tobias Grimm feststellte. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Bezirks Unterfranken entnommen.
Besser hätte das Ambiente für die letzte Preisverleihung in diesem Jahr nicht sein können. Flutlichtspiele erfreuen sich bei Fußballfans großer Beliebtheit – die besondere Atmosphäre wirkte aber auch beim Adventssingen. Der Duft von Glühwein und das mit Schnee gezuckerte Stadion sorgten für vorweihnachtliche Stimmung auf den Rängen. Im Scheinwerferlicht wirkte es im weiten Rund fast wie auf einer Bühne, als Bezirkstagsvizepräsidentin Eva-Maria Linsenbreder die Urkunde an den Vorstandsvorsitzenden Benjamin Hirsch übergab.
Und so dankte Linsenbreder in ihrer Laudatio dem Verein, aber auch den Fans für ihren großen Einsatz um die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Linsenbreder ging in ihrer Lobrede auf die Anfänge des Inklusionspreises ein. „Zu Beginn des Jahres 2015 haben wir zum ersten Mal unseren Inklusionspreis ausgeschrieben. Dieser Preis stand von Anfang an unter dem Motto 'Zusammen stark sein' und war damals etwas ganz Neues“, erinnerte sich Linsenbreder.
Eine offizielle Kooperation entstand
Den Preis hat der FC Kickers Würzburg in der neu geschaffenen Kategorie „Besonderes, langjähriges gesellschaftliches Engagement im Bereich der Inklusion“ erhalten. Bereits seit 2019 veranstalteten die Würzburger Fußballer gemeinsam mit der Lebenshilfe Würzburg und den Mainfränkischen Werkstätten regelmäßige Aktionen, so Linsenbreder. „Daraus ist im März vergangenen Jahres sogar eine offizielle Kooperation entstanden“, stellte Linsenbreder fest.
Der Vorstandsvorsitzende der Würzburger Kickers, Benjamin Hirsch, stellte in seiner Begrüßung heraus, wie wichtig dem Fußballverein die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist. „Inklusion liegt uns seit Jahren am Herzen – wir wollen die Probleme und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung sichtbarer machen“, so Hirsch. „Dazu nutzen wir auch gerne die Bekanntheit unserer Fußballer – vor allem der ersten Mannschaft.“
Große Bandbreite an Projekten
Überzeugt hatte die Jury vor allem die große Bandbreite an Projekten. Regelmäßige Aktionen mit der Lebenshilfe und den Mainfränkischen Werkstätten, die Beteiligung am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung, Besuche in der Kinderonkologie der Uniklinik Würzburg oder die Aktion „Raus aus dem Abseits – Wir schaffen Inklusion“. Mit dem Preisgeld wollen die Kickers weitere inklusive Projekte vorantreiben und ihre Bekanntheit dazu nutzen, noch deutlicher auf die Bedürfnisse und Probleme von Menschen mit Behinderung hinzuweisen, beendete Hirsch sein Grußwort.