Im vergangenen Jahr wollte Ippesheim sein 1200-jähriges Bestehen feiern. Das ganze Jahr über hätten Veranstaltungen stattfinden sollen. Corona machte dies zunichte. Jetzt konnte man wenigstens den Festgottesdienst nachholen. Statt einem gab es sogar drei mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der mit dem Cabrio gefahren wurde.
Anfang 2020 hatte es noch einige Veranstaltungen gegeben, bevor es in den Lockdown ging. Im Dorf blühten die 1200 Osterglocken, auch heuer tauchten sie viele Punkte des Dorfes in leuchtendes Gelb. Alles wurde vom Organisationsteam erneut abgesagt, nur eines nicht: der Festgottesdienst. An dessen Planung, eigentlich zum Weinfestwochenende, hatte man festgehalten.
Teilen und helfen
Pfarrerin Ivonne Kleinschroth, die in der Hauptkirche der evangelischen Innenstadtgemeinde Sankt Moriz in Coburg drei Jahre lang mit dem jetzigen Landesbischof zusammengearbeitet hatte, hatte dafür alle Hände voll zu tun. Am Ende konnten sich alle freuen: Der Tag wurde zu einem Fest für die gesamte Gemeinde.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hielt die Festpredigt bei drei Gottesdiensten – auf dem Ippesheimer Schlossplatz, an der Ziegelhütte und an der Weinwanderhütte Wellmann. Letzterer wurde als Familiengottesdienst gestaltet. Bedford-Strohm verglich die Geschichte des Propheten Elia, der es mit einer großen Dürrekatastrophe zu tun hatte, mit der jetzigen Situation. Auch heute werde den Menschen geholfen, wenn sie miteinander teilen und einander helfen, sagte er. Die aktuelle Hochwassersituation hatte die Kirchengemeinde dazu bewogen, mit der Kollekte die Hochwasseropfer im Westen Deutschlands zu unterstützen.
Kein genauer Nachweis
Musikalisch wirkten der Bläserchor Ippesheim, der Posaunenchor Bullenheim, der Kirchenchor, der Posaunenchor Herrnberchtheim, der Ippesheimer Kindermusicalchor sowie das Ippesheimer Gesangsquartett mit.
Nach den Gottesdiensten nahm sich der Landesbischof Zeit für etliche persönliche Gespräche. Anschließend trug er sich beim Empfang auf Schloss Frankenberg ins Goldene Buch der Gemeinde ein. Mit dabei waren neben den Kirchenvorständen, den Weinprinzessinnen Alisia Fragner (Ippesheim) und Sarah Schmidt (Bullenheim) auch das Organisationsteam der 1200-Jahr-Feier. Ebenso zählten die beiden Dekane Ivo Huber (Markt Einersheim) und Karl-Uwe Rasp (Uffenheim) sowie Landrat Helmut Weiß zu den Festgästen.
Bürgermeister Karl Schmidt stellte beim Empfang die Geschichte Ippesheims vor. Er räumte ein, dass sich das genaue Jahr des Nachweises von Ippesheim nicht exakt bestimmen lasse. "Dann feiern wir halt die nächsten 20 Jahre", kommentierte dies Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Der fühlte sich sehr wohl in Ippesheim, nicht nur, weil er erstmals im Cabrio zu den Gottesdiensten gefahren wurde.