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Würzburg
Raubüberfall auf Würzburger Juwelier sorgt für viele offene Fragen: Polizei sucht nach flüchtigen Tätern
Ein Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in der Domstraße in Würzburg sorgt für viele Fragezeichen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach den Tätern.
Am Montagabend kam es zu einem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in der Domstraße in Würzburg.
Foto: NEWS5 / Pascal Höfig | Am Montagabend kam es zu einem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in der Domstraße in Würzburg.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 07.03.2025 02:37 Uhr

Ein Raubüberfall auf einen Juwelier in Würzburg sorgt für Fragezeichen bei der Polizei in Würzburg. Am späten Montagabend, zwischen 22 und 22.40 Uhr, verschaffte sich ein bislang unbekannter Täter mithilfe zweiter Mitarbeiterinnen Zugang zu einem Juwelier in der Domstraße in Würzburg, nachdem er diese bedroht hatte. Die Höhe des erbeuteten Schadens ist bisher unklar. Die Täter sind weiter auf der Flucht. Ob es noch weitere Täter gibt, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Enrico Ball, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, deutete am Dienstagmorgen an, dass der Fall mehrere Ungereimtheiten aufweise. Ersten Ermittlungen nach habe sich eine Mitarbeiterin des Juweliergeschäfts gegen 18 Uhr auf dem Heimweg von der Domstraße über die Alte Mainbrücke befunden. In der Zeller Straße sei sie dann vor ihrer Haustür von den zwei Tätern abgepasst und mit einer Pistole oder einem Messer bedroht worden. Sie forderten die Frau auf, mit zurück zum Juweliergeschäft zu kommen und dieses aufzuschließen.

Verlauf des Tatabends klingt skurril und weist einige Ungereimtheiten auf

"Wir haben die Aussage, dass es sich um eine Pistole gehandelt hat, aber auch die Aussage, dass es sich um ein Messer gehandelt hat, deshalb können wir das nicht eindeutig sagen", erklärt Ball. Die Mitarbeiterin habe den Tätern erklärt, dass sie keinen Schlüssel für das Geschäft habe. "Und hier fangen die Punkte an, wo wir im Laufe der Ermittlungen nochmal nachhaken müssen", so Ball. Irgendwann sei ein Täter verschwunden. Wohin er verschwand und wieso, sei eine der offenen Fragen, die durch die Polizei geklärt werden müssten. 

Im weiteren Verlauf seien der Täter und die Mitarbeiterin in die Innenstadt zu einer zweiten Kollegin gelaufen, in der Annahme, dass diese einen Schlüssel für den Laden habe. Dem sei jedoch nicht so gewesen, weshalb sich beide Frauen mit dem Täter zu Fuß auf den Weg nach Grombühl zu einem dritten Mitarbeiter gemacht hätten. "Unter einem Vorwand haben sie sich von diesem den Schlüssel vom Geschäft geben lassen", erklärt Ball weiter.

Anschließend seien beide Frauen mit dem Täter wieder in Richtung Innenstadt gelaufen. Dort seien sie dann zu dritt gegen 22 Uhr in das Juweliergeschäft in der Domstraße gegangen. Die Mitarbeiterinnen hätten dem Täter Schmuck aus dem Tresor und der Auslage übergeben.

Täter soll beide Mitarbeiterinnen bis zum Marktplatz in Würzburg begleitet haben

"Auch etwas ungewöhnlich ist, dass der Täter dann wohl beide Frauen noch zu Fuß bis zum Marktplatz begleitet haben und in Richtung Eichhornstraße/Juliuspromenade verschwunden sein soll", schließt Ball ab. Die Angestellten des Geschäfts blieben körperlich unverletzt, erlitten jedoch einen Schock. Der Wert der entwendeten Schmuckstücke kann derzeit noch nicht beziffert werden.

Die unterfränkische Polizei leitete sofort nach Bekanntwerden des Überfalls eine groß angelegte Fahndung der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt mit Unterstützung benachbarter Dienststellen nach den flüchtigen Männern ein. Diese führte bislang nicht zur Ergreifung der Täter.

Polizei sucht nach Zeugen

Von den Tätern liegt bislang die folgende Beschreibung vor:

Täter 1:

  • circa 180 Zentimeter groß und rund 90 Kilo schwer, kräftige Figur
  • schwarz gekleidet mit Kapuzenpulli
  • führte einen schwarzen Rucksack oder eine Sporttasche bei sich

Täter 2:

  • circa 170 Zentimeter groß und rund 80 Kilo schwer
  • dunkler Teint
  • sprach gebrochen Deutsch
  • war mit einer schwarzen Sturmhaube maskiert und führte eine Pistole oder ein Messer bei sich

Die Kripo Würzburg übernahm unverzüglich die weiteren Ermittlungen und wendet sich mit folgenden Fragen an die Öffentlichkeit:

  • Wem sind ungewöhnliche Aktivitäten oder Personen rund um den Juwelier in der Zeit von 18 bis 22.45 Uhr aufgefallen?
  • Wer hat gegen 18 Uhr verdächtige Beobachtungen in der Zeller Straße gemacht und möglicherweise die Kontaktaufnahme der beiden Täter zu der Angestellten beobachtet?
  • Wem fiel der Täter bei seiner Flucht von dem Juwelier in der Domstraße über den Marktplatz in Richtung Eichhornstraße gegen 22.30 Uhr auf?
  • Von besonderer Bedeutung ist, ob jemand die beiden Angestellten beim Verlassen des Geschäftes gegen 22.30 Uhr mit dem Täter in Richtung Marktplatz hat laufen sehen. Wer kann weitere Angaben zu den flüchtigen Tätern machen?

Hinweise nimmt die Polizei rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0931/457 1732 entgegen.

 
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  • Detlef Kammermeier
    Suspekt. Mich interessiert wie die Story endet.
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  • Wolfgang Keller
    Die nächste "Versteckte Kamera" muss ich mir unbedingt anschauen.
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  • Roland Albert
    Das ganze liest sich doch wie ein schlechter Gag.
    In solchen Läden gibt es Videoüberwachung. verschlusszeiten, also weiss man wer wann wo und wie aufgeschlossen hat.
    Erfahrungsgemäß sucht man hier im unmittelbaren Umfeld und wird auch recht schnell fündig.
    3x quer durch die Stadt…
    Kann man glauben, muss man nicht…
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  • Martin Deeg
    Geh mal davon aus, dass die Videoüberwachung die Darstellungen zumindest ansatzweise bestätigt, sonst hätte man sich nicht an die Öffentlichkeit gewandt....?
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  • Martin Deeg
    ...."Die Angestellten des Geschäfts blieben körperlich unverletzt, erlitten jedoch einen Schock."....

    Wer hat den denn diagnostiziert?
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  • Elisabeth Sauer
    Da sollte man vielleicht statt nach Tätern zu suchen doch nochmal die beiden Frauen genau befragen. Zu Fuß zweimal quer durch die Innenstadt, wo sich um die Zeit noch viele Menschen und auch Polizei aufhalten? Die Geschichte passt eher für den ersten April.
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  • Klaus B. Fiederling
    so ähnlich dachte ich ja auch ... aber leider is heute der 4.3.
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  • Klaus B. Fiederling
    vielleicht wollten die 3 auch nur ihren eigenen Faschingszug machen
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  • Anja Wilde
    😂😂😂
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  • Gerald Huter
    häää? oder besser wie bitte ? das klingt alles irgendwie nicht plausibel...pistole oder messer? sollte man eigentlich klar unterscheiden können...wie gesagt...ganz ganz komisch die geschichte...???
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  • Peter Koch
    Käpt'n Blaubär lässt grüßen. Fragt sich nur wo die Piraten den Schatz vergraben haben.
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  • Klaus B. Fiederling
    wenn die Sache nicht so traurig wäre, würde man sagen, ein guter Roman. Irgendwas sagt mir mein Gehirn, dass da bei der ganzen Sache etwas nicht stimmt. Stimmt, dass da viele Fragen offen sind. Würzburg ist nicht mehr das Würzburg das es einmal war!
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  • Georg Ries
    Früher war alles besser, auch in Helmstadt! 😂
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  • Dietmar Eberth
    Nur die Anzahl der Straftaten war höher als Heute

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/197/umfrage/straftaten-in-deutschland-seit-1997/
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  • Paul Schüpfer
    Also ich sehe da bis 1993 wesentlich weniger Straftaten. Davon abgesehen ist da nicht gesagt, welche Straftaten in der Statistik mit welchem Anteil auftauchen.
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  • Dietmar Eberth
    Der Anstieg von 1992 auf 1993 lässt sich schwer erklären. Die Experten sind sich da uneins. Der langfristige Trend seit 1993 zeigt aber eine Verringerung. Es gibt mal ein kurzes Auf, aber langfristig abnehmend.

    Schon vor 20 Jahren gab es Schlagzeilen wie „Polizei schlägt Alarm: Fast sieben Millionen Straftaten“. „Alle fünf Sekunden eine Straftat. Es ist so schlimm wie nie: 6,7 Millionen Fälle in Deutschland“. Und Heute haben wir weniger als damals
    https://www.cilip.de/1994/08/24/politische-instrumentalisierung-von-kriminalstatistiken/
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  • Peter Koch
    Und es kamen seither sogar neue Definitionen von Straftaten hinzu wie Besitz von Kinderpornographie und Vergewaltigung in der Ehe.
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  • Gerlinde Conrad
    Und es gab keine Dampfplauderer mit großer Senftube! K.-H. Conrad
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  • Klaus B. Fiederling
    woher wollen sie das wissen, Herr Ries, stimmt aber, bei uns ist noch heile Welt, nicht wie in Würzburg...
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